Auf der Strecke entlag des 60. Längengrads Ost schneit es, ab und an legt sich der Nebel und es gibt ein wenig Abendsonne. Für die physikalischen und chemischen Ozeanographen gibt es viel zu tun. Alle 10 Seemeilen messen sie die Eigenschaften des Ozeanwassers von der Oberfläche bis in das Tiefseebecken, auch hydrographischer Transekt genannt. Durch ein aufwändiges Messverfahren bekommt man so ein Bild von der Oberfläche unter dem Eis bis hinunter zum Bodenwasser. Dieses Bild zeigt die verschiedenen Wassermassen, die man mit früheren Jahren vergleichen kann. Das ist wichtig, um zu erfahren, wie schnell sich der polare Ozean erwärmt. Es geht darum zu verstehen, wie das immer wärmer werdende Atlantikwasser sich im Arktischen Ozean ausbreitet. Antje Boetius interessiert als Biologin besonders, welche Lebewesen und Fische mit dem Atlantikwasser in den Aktischen Ozean vordringen können.