Jazzfestival und -messe Jazzahead 2025

Ende April ist Bremen wieder im Jazzfieber, wenn Bands und Gäste aus aller Welt zur jazzahead! strömen. Unter dem Motto "Reconnect" werden dieses Jahr die Länder Spanien, Frankreich und Schweiz im Fokus stehen.
Der Schweizer Gitarrist Louis Matute wird mit Gästen wie der Sängerin Célia Kameni am 23. April das große Eröffnungskonzert spielen. Anschließend präsentieren sich vom 24. bis 26. April wieder zahlreiche Bands aus aller Welt bei den Showcasekonzerten im Kulturzentrum Schlachthof und der Messehalle 7.1 und 7.2 und der Freitagabend lädt zum Feiern bei der Clubnight ein.

Spanien war 2012 Partnerland, Frankreich 2015 und die Schweiz 2016. Nun sind sie zu dritt als Partnerregion im Fokus der diesjährigen Jazzahead. Entsprechend sind in diesem Jahr pro Land gleich drei Gruppen geladen, um sich vor dem Fan- und Fachpublikum zu präsentieren. Die Spanierin Irene Reig beispielsweise kennt Bremen bereits – die Saxophonistin ist in der Vergangenheit schon im Sendesaal Bremen aufgetreten. Die Geigerin Yilian Cañizares bringt internationales und feuriges Flair mit: sie wurde in Kuba geboren, hat unter anderem in Venezuela studiert und ist erst im Verlauf ihrer Ausbildung von der Klassik zum Jazz gewechselt. Die Pariser Gruppe Monsieur MÂLÂ will mit global gedachten Sounds zu einer Klangreise mit breitem Farbspektrum und Soundvielfalt die Fantasie anregen.

Auch die German Jazz Expo hat wie gehabt einen festen Platz im Herzen des Festivals. Acht deutsche Gruppen werden zeigen, das Jazz hierzulande sehr unterschiedlich interpretiert werden kann. Die Leipziger Schlagzeugerin Eva Klesse wird beispielsweise mit ihrem Quartett ihr neues Album "Stimmen" präsentieren. Mit teils kraftvoller, teils in sich gekehrter Musik, setzt die Gruppe erstmals auch Gesang und Spoken Word ein – von Menschen, die sonst zu wenig oder gar nicht gesellschaftlich gehört werden. Der Kontrabassist Nils Kugelmann ist derzeit einer der Shootingstars am deutschen Jazzhimmel. Erst letztes Jahr war er als Bandmitglied des Shuteen Erdenebaatar Quartets bei der Jazzahead zu Gast, nun präsentiert er seine eigene Musik mit seinem Trio: groovy, mitreißend, lebendig und voller Energie.

Auch Europa und Länder aus Übersee mit einem erneuten Schwerpunkt auf den afrikanischen Kontinent finden wieder ihren Platz im Showcase Programm. 13 Gruppen aus Europa reisen an. Darunter der Trompeter Henry Spencer aus England, dem von vielerlei Seiten schon eine spektakuläre Technik attestiert wurde. Der 56-jährige portugiesische Kontrabassist Carlos Bica hat mit seinem neuen Quartett eine junge Generation um sich geschart. Seine Mitstreiter sind in etwa halb so alt. Mit dem Album 11:11 feiern hier zwei Generationen 50 Jahre portugiesische Freiheit vom Faschismus. Das internationale Feld wird von Gruppen aus Israel, Brasilien und Mexiko ergänzt. Die kleine festivalinterne Reihe "Jazz from Africa" präsentiert dieses Mal die Gruppen Benjamin Jeptha Sextet aus Südafrika, Hervé Samb & Teranga Band aus dem Senegal und Kasiva Mutua aus Kenia.

Die obligatorische Clubnight der Jazzahead findet am 25. April statt und rund 35 Spielstätten sind dieses Jahr dabei. Mit einem Ticket lässt sich so Konzerthopping betreiben: vom Focke-Museum zum Römer, ins Lagerhaus und die Villa Sponte, im Sendesaal Bremen, dem Kito oder dem irgendwo. An diesem Abend stehen zahlreiche Clubs, Bars, Theater oder Museen im Zeichen der Jazzhead.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 21. April 2025, 08:55 Uhr