Sounds
Dominique Fils-Aimé & Joy Bogat
Am 19. Juli 2024 standen beim Kultursommer Oldenburg zwei Künstlerinnen auf der Bühne, die in ihren Texten und ihrer Herangehensweise an Musik durchaus einige Parallelen aufweisen. Die dieses Jahr 40 Jahre alt gewordene Kanadierin Dominique Fils-Aimé beschäftigt sich in ihrer Musik mit Liebe, mit familiären und musikalischen Wurzeln, fragt sich, wie wir freundlich und friedlich als Menschen miteinander leben können und ist sich zumindest in einem sicher: Musik, die aus dem Herzen kommt, wird auch anderer Menschen Herz erreichen. Ihre ersten drei Alben waren eine Trilogie, die sie den drei großen afro-amerikanischen Genres Jazz, Soul und Blues gewidmet hat. Mit ihrem aktuellen namens "Our roots run deep" begibt sie sich weiterhin auf Spurensuche und ergründet Verbindungen in die Vergangenheit und wie die sich auf die Zukunft auswirken. Es stellt dabei den Beginn einer neuen Trilogie dar. Die Sängerin mit der ausdrucksstarken Stimme denkt gerne in großen Kategorien.
Joy Bogat, 28 Jahre alt aus Hannover, verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Ihr Song "Raise my glass" beispielsweise widmet sie all den Menschen aus ihrer Familie und ihrem Umfeld, die sie auf ihrem Weg unterstützen – auch denjenigen aus vergangenen Generationen, die sie gar nicht mehr kennengelernt hat. Nach einigen Singles und EPs ist 2024 ihr Debütalbum "Fabric of Dreams" erschienen, auf dem sie weiter ihren Ansatz der sogenannten "radical softness" verfolgt. Damit spielt sie zum einen darauf an, dass wir Menschen uns häufiger mit Sanftheit und Wärme begegnen sollten – selbst, wenn wir streiten. Zum anderen bezieht sie es auf ihre Stimme. Häufig schon seien Leute von ihrem Gesang überrascht gewesen, der nämlich deutlich weicher ist, als es viele von ihr als Afrodeutsche stereotyp erwartet hätten.
Die Konzertmitschnitte hören sie in der Sendung Sounds in Concert, vorab werden beide Künstlerinnen und ihre Musik ausführlich vorgestellt.
Daniel García
"Wer nach außen schaut, träumt, wer nach innen schaut, erwacht." Dieses Zitat des Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung hat Daniel García den Liner Notes seines neuen Albums voran gestellt. "Wonderland" ist sein drittes Album für das deutsche Label ACT und das erste mit einem englischen Titel. Mit dem nur dezent esoterisch angehauchten Konzeptalbum möchte der spanische Pianist die eigenen Gefühle und Gedanken erforschen. Daniel García wurde 1983 im spanischen Salamanca geboren. Am Konservatorium von Kastilien und León durchlief er eine klassische Klavierausbildung. Anschließend studierte er am Berklee College of Music in Boston. Sein Lehrer und Mentor Danilo Pérez begeisterte ihn dort für den Jazz, ausdrücklich nicht für nur den US-amerikanischer Prägung.
Jazz und Flamenco hat der Pianist in der Vergangenheit als "Brüder" bezeichnet – nun hat er sich für "Wonderland" behutsam von seinem Trademark Sound entfernt. Sein fünftes Werk hat er erneut mit seinen langjährigen kubanischen Mitstreitern eingespielt. Über Bassist Reinier "El Negron" Elizarde und Drummer Michael Olivera sagt García: "Wenn ich mir von allen auf der Welt zwei Musiker aussuchen dürfte – ich würde trotzdem die beiden wählen! Wir sind eine Einheit."
David Gilmour
Neun lange Jahre hat es gedauert, bis der Ausnahmegitarrist David Gilmour endlich ein neues Album vorgelegt hat. "Luck and Strange" ist das sechste Soloalbum des ehemaligen Pink Floyd Gitarristen und er hat dafür ein gänzlich neues Team um sich geschart. Insbesondere die Wahl vom 44-Jährigen Produzenten Charlie Andrew überrascht, denn der hatte sich bisher vor allem einen Namen mit Indie-Bands wie der britischen Gruppe Alt-J gemacht. Aber Gilmour wollte starre Konzepte aufbrechen und frischen Wind in seine Musikwelt bringen. Dass Andrew ihn im Studio dafür regelrecht rumkommandiert habe, musste er zwar erst akzeptieren lernen, hat dann aber die Sichtweisen und Ideen des knapp halb so alten Produzenten schätzen gelernt. "Luck and Strange" setzt dennoch auf klassische Gilmour-Sounds, singende Gitarrensoli und sehnsüchtige Klänge. Die Texte stammen erneut von Ehefrau Polly Samson und seine Tochter Romany Gilmour tritt als Gastsängerin auf. Besonderer Genuss für alle alten Pink Floyd-Fans ist ein posthumer Auftritt vom Keyboarder Rick Wright, mit dem Gilmour zwei Jahre vor dessen Tod 2008 noch Aufnahmen gemacht hat, die er nun für das Titelstück verwenden konnte.
Playlist
Zeit | Interpret | Titel | Album |
---|---|---|---|
19 Uhr | Dominique Fils-Aimé | Grow Mama grow | Three Little Words |
Dominique Fils-Aimé | Love will grow back | Our roots run deep | |
Joy Bogat | Milk and honey | Fabric of Dreams | |
Joy Bogat | Backwards | Fabric of Dreams | |
Dominique Fils-Aimé | Some Body | Stay Tuned! | |
Dominique Fils-Aimé | Mind made up | Three Little Words | |
Dominique Fils-Aimé | Cheers to new beginnings | Our roots run deep | |
Joy Bogat | Raise my glass | Fabric of Dreams | |
Joy Bogat | Dreaming | Fabric of Dreams | |
Dominique Fils-Aimé | Big man do cry | Stay Tuned! | |
Joy Bogat | Everything at once | Fabric of Dreams | |
20 Uhr | White Denim | Light On | Light On |
Amythyst Kiah feat. Billy Strings | I will not go down | I will not go down | |
Amythyst Kiah feat. S.G. Goodman | Play god and destroy the world | I will not go down | |
Wayne Graham | Into words | Bastion | |
David Gilmour | Dark and velvet nights | Luck and strange | |
David Gilmour | Luck and strange | Luck and strange | |
David Gilmour feat. Romany Gilmour | Between two points | Luck and strange | |
Alt-J | Breezeblocks | An awesome wave | |
Daniel García Trio | Tears of joy | Wonderland | |
Daniel García Trio | Gates to the land of wanders | Wonderland | |
Olga Reznichenko Trio | Hopeful Anxiety | Rhythm Dissection | |
21 Uhr | Suzan Köcher's Suprafon | Sleepless Strangers | Living in a bad place |
Suzan Köcher's Suprafon | Living in a bad place | Living in a bad place | |
The Heavy Heavy | Cherry | One of a kind | |
The Heavy Heavy | Wild emotion | One of a kind | |
The Rollings Stones | Silver Train | Goats Head Soup | |
The Heavy Heavy | Salina | One of a kind | |
Aliza | Take my heart | Aliza | |
Kutiman feat. Dekel | My everything | Open | |
Mulatu Astatke feat. Hoodna Orchestra | Tension | Tension | |
Mulatu Astatke feat. Black Jesus Experience | A chance to give | To know without knowing | |
Nora Benamara | Home on earth | Amnesia |