Sounds

Tom Waits – 75. Geburtstag

Für viele Experten ist er ein amerikanischer Songwriter in der Liga von Bob Dylan. Für seine Fans bleibt Tom Waits ein Faszinosum, dessen vielgestaltige Arbeit über die Jahre nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Die Person Waits jedoch scheint kaum greifbar. Von seinen alkoholumnebelten Anfängen als der von Beat Poetry und Jazz beeinflusste Mann am Piano bis zu späteren Inkarnationen als bizarrer Musikeklektiker zwischen Sentimentalität und Wahnsinn, hat der Kalifornier aus seiner realen Person eine Kunstfigur entwickelt, zu der er dann in gewisser Weise wurde. So scheint es zumindest. Oder doch nicht? Tom Waits hat das Kunststück vollbracht, seine Person – unabhängig von seinem umfangreichen Werk – dem Zugriff der medialen Öffentlichkeit völlig zu entziehen. Interview-Äußerungen von ihm sind rar und geprägt von spielerisch-humoriger Rätselhaftigkeit. Der wahre Tom Waits blieb im Lauf seiner langen Karriere verborgen. Am 7. Dezember wird der seit vielen Jahren zurückgezogen in Nordkalifornien lebende Sänger, Songwriter und Schauspielr fünfundsiebzig Jahre alt.

Wolf Biermann und Hildegard Knef – neu interpretiert für die Gegenwart

Sie stehen für zwei sehr verschiedene Facetten deutscher Song- und Lied-Kultur: Wolf Biermann und Hildegard Knef. Mit "Biermann Re:imagined: Lieder für Jetzt!" unternimmt eine bunte Schar einheimischer Pop-Künstler und Künstlerinnen der Gegenwart den Versuch, Biermann-Lieder neu auszulegen. Ähnliches präsentiert die Sängerin Meta Hüper mit ihrem neuen Album "In dieser Stadt – Knef Reloaded" in Sachen Knef-Chanson – nur begleitet von Jazzpianist Matti Klein. Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag von Hildegard Knef zum 100. Male. Mit Hans Hammerschmid verstarb in dieser Woche ein im Knef-Universum eminent wichtiger Autor ihrer Lieder im hohen Alter von 94 Jahren.

"Les Cousins" – ein Londoner Kellerclub als britischer Musik-Mythos

Seine Geschichte begann schon in den 1950er Jahren als Adresse für Skiffle-Musik, doch erst in den 1960er Jahren wurde der Club "Les Cousins" im Londoner Stadtteil Soho zu einer zentralen Anlaufstelle für die junge Folk-Bohème. Als eine Art Paralleluniversum zu "Swinging London" trafen sich dort Nacht für Nacht die jungen Vertreter einer Musik, die ihre Inspiration aus diversen Folk-, Blues-, und Jazz-Spielarten bezog – und damit einen Gegenentwurf zur Pop-Kultur schuf. Einige wenige Namen aus dieser Ära sind noch aktiv – der Singer-Songwriter Ralph McTell zum Beispiel. Er wurde am 3. Dezember 2024 achtzig Jahre alt und wird diesen Geburtstag Anfang 2025 mit einem Konzert in der Londoner Royal Festival Hall feiern. Viele Freunde und Weggefährten wie die Gitarristen Bert Jansch, John Renbourn oder Davey Graham leben nicht mehr. Die CD-Box "Les Cousins: The Soundtrack Of Soho’s Legendary Folk & Blues Club" lässt sie und ihre Zeit wieder auferstehen.

Myra Melford – ein Porträt

Ein Porträt der renommieren US-Jazzpianistin, Komponistin und Improvisatorin. Ihr diesjähriges Solo-Konzert bei Women in emotion in der Bremer Mensa 13 ist heute Thema der Sendung Sounds In Concert von 22 Uhr bis Mitternacht.

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