Sounds in concert: Katie Spencer
Das Land und das Meer haben eine besondere Beziehung, sie stehen in einem dauerhaften Kontakt, beeinflussen sich und haben somit einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf die Menschen, die dort wohnen. Die englische Folkmusikerin Katie Spencer singt von diesen Zuständen am Rand des Landes, am "Edge of the land", wie sie ihr aktuelles Album genannt hat.
Eine Gitarre, ein Kontrabass und eine glasklare Stimme – mehr brauchte es nicht für Katie Spencer und ihren Mitmusiker Tom Mason, um im Kito Vegesack atemlose Spannung zu erzeugen. Die junge Musikerin aus Hull im Nord-Osten Englands ist schon früh mit Musik in Kontakt gekommen. Ihre Eltern sind zwar selbst keine Musiker, aber begeisterte Festivalgänger und so ist Katie Spencer bereits als Kind und Jugendliche viel auf Folkfestivals gewesen. Sie hat die Musik von Größen wie Bert Jansch und John Martyn zudem mit der Plattensammlung ihrer Eltern aufgesaugt. Als Jugendliche nahm sie eine Gitarre ihres Vaters in die Hand, die ansonsten nur angestaubt in der Ecke stand und brachte sich selbst die ersten Songs von beispielsweise den Beatles bei. Von dort aus nahm sie ihren eigenen Weg und spielt nun bevorzugt Fingerstyle-Gitarre, sie zupft also, anstatt die Saiten mit einem Plektrum anzuschlagen. Ihre Songs sind vom Meer, dem Wind in den Wiesen, der manchmal kargen, aber ausdrucksstarken Natur und dem industriellen Erbe ihrer Heimat geprägt.
Beim Konzert im Kito saß jeder Ton, das musikalische Verständnis zwischen Spencer und Mason funktioniert blind – und oft hat Spencer beim Singen die Augen geschlossen. Im Vorfeld freute sich Spencer sehr in Bremen im Duo aufzutreten, meistens reist sie nämlich alleine mit ihrer Gitarre von Konzert zu Konzert. Die Harmonien Masons zu den feinfühligen Akkorden Spencers ergaben ein wohliges Klangbad.
Konzertmitschnitt vom 7. März 2023 im Kito, Vegesack