Was wir hören Die besten Podcasts 2024 – diese Geschichten sollten Sie hören
Standdatum: 23. Dezember 2024.
Kunstkrimi, Abenteuergeschichten und Fernsehserien-Nostalgie – wir haben die besten Podcasts für Sie gesammelt, die jeden Hörgeschmack treffen. Unser Bremen-Zwei-Podcast-Team hat dieses Jahr viele Gespräche, Hörspiele und Dokus gehört und seine zehn liebsten Podcasts für Sie zusammengestellt.
1 Telephobia – Dieser eine Anruf (Staffel 2)
Host Lea Utz hat es wieder getan – und zum Hörer gegriffen. In Staffel zwei hilft sie zum Beispiel Cindy, die ihren Ex-Freund anrufen muss, mit dem sie damals per SMS Schluss gemacht hat. Aber der hat aber noch einen Schatz aus ihrer Kindheit zu Hause, den Cindy unbedingt wiederhaben muss. Oder Judith, die will mit einem alten Freund ihres Vaters sprechen, weil der früh gestorben ist. Zusammen im Studio rufen die beiden an.
Warum lohnt sich der Podcast?
Weil er so ein warmes Gefühl erzeugt. Lea Utz spürt mit viel Feingefühl Geschichten auf und man fiebert richtig mit, ob der Anruf erfolgreich ist oder ein Reinfall. Das ist großartig erzählt und geht ans Herz. Übrigens ist die dritte Staffel schon in Aussicht, ab 29. Januar glühen wieder die Leitungen.
2 Ans Meer
Von Borkum bis Sylt – Katharina Guleikoff und Serafia Johansson sind für die aktuelle Podcast-Staffel von "Ans Meer" auf zehn Nordseeinseln gereist. Mitgebracht haben sie intensive Begegnungen mit Inselpersönlichkeiten und lustige Mikro-Abenteuer. Zum Beispiel muss Serafia Eisbaden auf Norderney oder Strandsegeln auf Borkum.
Warum lohnt sich der Podcast?
Der Podcast ist wie ein persönlicher Insel-Guide. Wer schon länger mal mit dem Gedanken spielt, eine der Inseln zu besuchen, der muss unbedingt in die Folgen reinhören. Und wer noch keine konkreten Reisepläne hat, der kann hier abtauchen und sich einfach mal ans Meer träumen.
3 Darwin gefällt das
So richtig schön scheitern, wie geht das? Die Hosts Christian Alt und Anna Bühler stellen im Podcast "Darwin gefällt das" Menschen vor, die an ihren Plänen grandios gescheitert sind. In die Geschichtsbücher haben es diese Ideen nicht geschafft, aber zum Glück in diesen Podcast! Zum Beispiel Howard Hughes, der in den 1930er-Jahren ein Flugauto bauen will. Oder William Beckford, der auf seinem Familiengrundstück den höchsten Turm Englands bauen will. Spoiler: Es klappt nicht.
Warum lohnt sich der Podcast?
Geschichts-Podcasts können manchmal etwas angestaubt sein, dieser ist es nicht. Das liegt zum einen an den skurrilen Stories und zum anderen an den Hosts, die wirklich gut Geschichten erzählen können. Dem Podcast zu lauschen, ist wie einem guten Freund oder Freundin zuzuhören. Und vom Scheitern können wir manchmal viel mehr lernen als von den größten Erfolgs-Stories oder?
4 Der Teepalast
Es geht um eine junge Frau auf einer spannenden Reise – und zwar um Lene Voßkamp aus Ostfriesland, die in den 1860er-Jahren nach China reist, um mit Tee zu handeln. Später kann sie sich ihren Traum erfüllen und einen Teepalast in Bremen eröffnen.
Warum lohnt sich der Podcast?
Es ist eine spannende Abenteuergeschichte von der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann, bei der man sich wunderbar in andere Welten träumen kann. Es geht um unsere Teehandelsgeschichte und um Schifffahrt. Es ist aber auch hin und wieder ein wenig romantisch und schwelgend. Und das Schönste: So nebenbei bekommt man einen Eindruck, wie die Häfen von Emden, London und China klangen, wie laut und wild es da zu ging, wie der Wind braust und die Möwen kreischen. Das schafft der Regisseur Wolfgang Seesko zusammen mit den Schauspielern und der extra hierfür komponierten Musik.
5 Früchte des Zorns
Es geht um eine Farmer-Familie aus Oklahoma, die ihren Hof aufgeben muss und verarmt eine neue Lebensgrundlage sucht. Wir gehen mit ihr auf die Reise ins Ungewisse. Ins vermeintlich gelobte Land Kalifornien. Es ist kein romantischer Roadtrip – die Familie erlebt Leid, Hunger und rassistische Anfeindungen. Sie werden zu Geflüchteten im eigenen Land und kämpfen um Würde, faire Bezahlung und um den Zusammenhalt der Gemeinschaft.
Warum lohnt sich der Podcast?
Die Geschichte, die in den 1930er-Jahren spielt, ist bis heute aktuell. John Steinbeck hatte den Stoff als Journalist für eine Zeitung recherchiert und eine Reportage-Serie über das Schicksal der Wanderarbeiter auf kalifornischen Obstplantagen veröffentlicht. Daraus entstand ein Roman – der wurde damals ein Bestseller. Obwohl das eine sehr traurige Geschichte ist, ist sie auch eine wunderbare Stimmungsbeschreibung. Wir gehen mit auf Reisen, spüren die Hitze und den Staub im Gesicht beim Hören und gewinnen auch moralisch nicht ganz saubere Figuren lieb.
6 Amerika, wir müssen reden
Von Taylor Swift und Joe Biden auf TikTok bis hin zur Analyse politischer Reden und neuer Gesetze – "Amerika, wir müssen reden" beleuchtet die vielen Facetten der amerikanischen Politik und Gesellschaft.
Warum lohnt sich das Hören?
Den Podcast machen alte Bekannte, denen man gern zuhört: Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni und Jiffer Bourguignon. Sie ist Amerikanerin, die beiden sind verheiratet, leben in Deutschland und haben Amerika sowie die Medien aus dieser Perspektive im Blick. Besonders beeindruckend — wie gut Jiffer Bourguignon die komplexen Zusammenhänge der US-Politik erklärt. Sie ist großartig darin, Hintergründe verständlich und spannend zu vermitteln. Ihr Mann Ingo Zamperoni bringt zudem viele authentische Eindrücke und Originaltöne aus seinen Recherchereisen aus den USA mit.
7 Und was machst du am Wochenende?
Der Podcast unterhält und inspiriert. Jede Woche lernen wir einen neuen Gast aus Kultur, Politik oder Wissenschaft kennen – sie teilen persönliche Rituale und Pläne für das Wochenende. Gastgeber Christoph Amend, Editorial Director des "Zeit"-Magazins, und Ubin Eoh, Dozentin für kreatives Schreiben, führen dabei spannende Gespräche, die zum Nachdenken und Ausprobieren anregen.
Warum lohnt sich das Hören?
Der Podcast ist der perfekte Start ins Wochenende – entspannend und voller neuer Ideen. Jede Folge dreht sich um die schönen Dinge, die das Wochenende bereichern: von den besten Pistazienbrötchen der Stadt über Bücher abseits der Bestsellerlisten bis hin zu Tipps für Ausstellungen, Parks und Märkte. Zum Start jeder Folge trägt Ubin Eoh einen kreativen und unterhaltsamen Text vor, in dem sie das ideale Wochenende des Gastes ausmalt. Und am Ende jeder Folge steht die Frage: "Was ist schlimmer, der Sonntagabend oder der Montagmorgen?"
8 Telekaddi
In Telekaddi dreht sich alles um Kinder- und Jugend-Fernsehserien der 90er und 2000er-Jahre – ein nostalgisches Zuhause für alle Millennials und Serienfans, egal welchen Alters. In den ersten Folgen geht es um Spongebob und die Teletubbies. Auch wenn man die damals nicht geschaut hat, macht der Podcast Spaß! Telekaddi erzählt in der Podcastfolge, wer sich unter den Kostümen versteckt und dass die Mondlandung tatsächlich die Inspiration für diese Serie war. In Telekaddi tauchen wir tief ein in die Geschichte und die Geschichten hinter den TV-Shows, die uns begleitet haben.
Warum lohnt sich das Hören?
Hinter Telekaddi steckt Coldmirror, bekannt als Youtuberin und Popkultur-Expertin. Für den Podcast buddelt sie Details aus, von denen nicht nur das durchschnittliche Publikum, sondern selbst richtige Fans vermutlich noch nie gehört haben. Kaddie schafft es, die Serien so unterhaltsam und kurzweilig auseinanderzunehmen, dass es einfach Spaß macht, zuzuhören.
9 Messner – ein extremes Leben
Reinhold Messner hat als erster Mensch alle 14 Achttausender-Gipfel der Welt bestiegen – ohne zusätzlichen Sauerstoff. Am Nanga Parbat hat Messner seinen Bruder Günther verloren. Der Podcast erzählt ein dramatisches Ereignis auf der einen Seite und die Geschichte eines rasanten Aufstiegs zum berühmtesten Bergsteiger der Welt auf der anderen.
Warum lohnt sich das Hören?
Das Besondere ist, dass die Hosts Ann-Kathrin Wetter und Sebastian Nachbar versuchen, die Person Reinhold Messner zu verstehen. Sie interviewen Messner dafür auch auf Schloss Juval in Südtirol, wo er lebt. Im Verlauf des Podcasts wird vor allem eines klar: Alles, was Messner im Leben macht, tut er mit einer unglaublichen Konsequenz. Dabei scheut er keine Konflikte und macht sich nicht nur Freude. Eine spannende Doku-Serie mit unterschiedlichen Perspektiven auf einen außergewöhnlichen Menschen.
10 Der Kunstzerstörer
Hans-Joachim Bohlmann zählt zu den größten Kunstzerstörern der Geschichte. In den 1970er und 1980er-Jahren hat er unzählige Gemälde mit Säure überschüttet. Weltberühmte Werke von Dürer, Cranach, Rembrandt und Klee waren darunter. Die Frage nach dem "Warum?" bleibt bis heute rätselhaft und diesem Rätsel versucht Podcast-Host Klaus Uhrig auf den Grund zu gehen.
Warum lohnt sich das Hören?
Das Besondere an dem Podcast ist, dass er vordergründig einen spektakulären Kunstkrimi erzählt, es aber irgendwann immer klarer wird, dass es weniger um die Verbrechen und viel mehr um das tragische Leben eines Menschen geht. Bohlmann verliert früh seine Frau, leidet an Angststörungen und Zwängen. Eine aus heutiger Sicht höchst zweifelhafte Hirnoperation und mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie helfen ihm nicht, denn immer wieder kommt dieser Drang in ihm hoch, weltberühmte Kunstwerke mit Säure zu überschütten. So entsteht im Verlauf dieser vier Folgen mehr und mehr das Psychogramm eines Getriebenen, der mit seinen Taten nach Aufmerksamkeit schreit.
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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 31. Dezember 2024, 10:00 Uhr