7 Songs zum Entspannen im Grünen oder für die Gartenarbeit
Wühlen Sie auch gerne in der Erde? Unkraut jäten und Samen säen, um schließlich die geliebten Pflänzchen beim Wachsen zu beobachten, kann richtig guttun. Das Gärtnern und der Garten als Sehnsuchts- oder Rückzugsort spielen auch in der Musik eine Rolle.
1 Stu Larsen – Wide Awake & Dreaming
Der australische Musiker Stu Larsen ist eigentlich ständig ‚on the road‘. Mit frisch gebrochenem Herzen hat er in Großbritannien die Ballade "Wide Awake & Dreaming" geschrieben. Der Song schwelgt in Erinnerungen um den Garten der Freundin sowie die "Marigold", die Ringelblume. Ein Glück haben sie wieder zusammengefunden. Vielleicht wegen genau dieses Songs.
Warum lohnt sich das Hören?
Liebe geht bekanntlich durch den Magen und das verdeutlicht Larsen hingebungsvoll, wenn er von der Gartenleidenschaft seiner Freundin singt: "Did you go out to the garden to take care of the Aubergines?" Die Ruhe des Gartens als Ausdruck von Harmonie und tiefer Verbundenheit. Es ist ein sanft vorgetragener Hoffnungssong an die Zweisamkeit.
2 Joni Mitchell – Woodstock
Kaum ein Festival wird mehr mythologisiert als das Woodstock Festival 1969. Die Woodstock-Hymne schlechthin stammt aber ausgerechnet von einer, die gar nicht dabei war. Joni Mitchell saß in einem New Yorker Hotelzimmer, als sie — inspiriert von Festivalberichten im Fernsehen — das Stück "Woodstock" schrieb.
Warum lohnt sich das Hören?
Es lässt sich darüber streiten, ob Mitchells eigene Version ihres Songs die Beste ist. Oder doch eher die von Crosby, Stills, Nash & Young oder Matthew’s Southern Comfort. Aber ihr Song allein am E-Piano ist voller Hingabe und berührender Sehnsucht. Ein Traum vom Garten der Erlösung: "We´ve got to get ourselves back to the garden."
3 Andrew Bird´s Bowl of Fire - Fatal Flower Garden
Der Text zu "Fatal Flower Garden" ist heftig. Ein Junge wird von einer alten Frau mit allerlei Köstlichkeiten verführt, einen eigentlich verbotenen Blumengarten zu betreten. Zögerlich folgt er und wird anschließend höchstwahrscheinlich von ihr getötet. Das Stück ist eine Warnung, manche Grenzen nicht zu überschreiten und gleichzeitig eine Analogie auf Evas Verführung im Paradies.
Warum lohnt sich das Hören?
Andrew Bird ist bekannt für seinen Hang zu theatralischen Stücken und Texten mit philosophischem Tiefgang. In diesem Fall interpretiert er einen bereits 1928 vom Folkduo Nelstone’s Hawaiians geschriebenen Song. Mit seiner geisterhaften Geige und eindringlichem Gesang erzeugt Andrew Bird eine dramatische Stimmung. Mancher Garten ist gruselig und hält nichts Gutes für uns bereit.
4 Siv Jakobsen - Gardening
"I try to pull the root but you keep growing"– Worte wie diese lassen vermuten, dass es beim Gärtnern in Siv Jakobsens Song "Gardening" nicht ums Unkraut jäten im heimischen Kleingarten geht, sondern vielmehr metaphorisch um emotionale Gartenarbeit. Alles muss raus! Alle unerwünschten Gedanken, belastenden Erinnerungen und ja – auch toxische Ex-Partner.
Warum lohnt sich das Hören?
Jakobsens sanfte Stimme und träumerische Folk-Instrumentierung packen Gedankenkarusselle und Herzschmerz in wundervolle Garten-Metaphern. Diese Musik ist so ungefiltert, dass man es schwer aushält, sagt die norwegische Singer-Songwriterin selbst über ihr Werk. Aber: Aushalten wird belohnt!
5 Joyce DiDonato - The first Morning of the World
Mit ihrem Album „Eden“ macht sich die Opernsängerin Joyce DiDonato auf die Suche nach Antworten: Welchen Samen wollen wir in dieser unruhigen Zeit säen? Welchen Unterschied können wir machen? Zentral ist dabei die Komposition "The first Morning of the World". Das Stück beschreibt eine Rückbesinnung auf die Natur, die uns umgibt. Die Bäume, der Fluss, die Vögel — sie alle haben etwas zu erzählen.
Warum lohnt sich das Hören?
"Oh, to understand the language of the trees..." singt Joyce DiDonato mit einer Stimme voll von Sehnsucht. Die farbenreiche klassische Begleitung erinnert dabei zeitweise an impressionistische Klangwelten, wie etwa von Claude Debussy. Dringliche Streicher unterstützen den Wunsch nach einem Platz im vergessenen Garten.
6 The Zombies - A Rose for Emily
Emily pflegt die Rosen in ihrem Garten. Sie schaut zu, wie die Blumen wachsen und kann beobachten, wie Liebespaare vorbeischlendern, einzelne Rosen pflücken und sich gegenseitig damit eine Freude machen. Die Liebe scheint allgegenwärtig zu sein. Mit einer Ausnahme: Emily geht immer leer aus. "But not a rose for Emily" – singt die britische Band The Zombies auf dem 1968er Album "Odessey and Oracle".
Warum lohnt sich das Hören?
Die berührende Geschichte der einsamen Emily wird von The Zombies auf eine gleichzeitig melancholische, wie grotesk heitere Weise erzählt. Besänftigender Harmonie-Gesang und simple Klavier-Akkorde meinen zu vermitteln, dass schon alles irgendwie gut werden wird.
7 Ron Sexsmith - Flower Boxes
Der eigene Garten ist für den kanadischen Singer/Songwriter Ron Sexsmith eine Quelle der Inspiration. So ist er auf dem Cover seines Albums „Hermitage“ von 2020 in rosa Federboa und mit einem alten Hand-Rasenmäher in seinem neuen Garten zu sehen. Kurz zuvor war er von der quirligen Großstadt Toronto auf’s Land gezogen. Auch für sein 2023 erschienenes Album "The Vivian Line" und den Song "Flower Boxes" hat ihn das Gärtnern inspiriert.
Warum lohnt sich das Hören?
Die Blumenkästen im Song "Flower Boxes" sind das Werk einer Person, die gegangen ist. Zurückgeblieben ist der Garten. Mit Liebe und Kunstfertigkeit gemacht, mutet er wie ein Geschenk an. Ron Sexsmith untermalt seine Zeilen mit zarter, akustischer Gitarre, Streichern und zurückhaltenden Bläsern. In diesen Blumenkästen stecken Träume und Hoffnung der Zurückgelassenen. Es ist ein Garten als Lebenswerk, ein Garten voller Erinnerungen.