Die Morgenandacht Was unsere Hände mit Gott zu tun haben
Standdatum: 11. Februar 2025.
Die Morgenandacht Was unsere Hände mit Gott zu tun haben
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- Verfügbar bis: 11. Februar 2027 Informationen zur Verweildauer
Gott gibt sich in die Hände jedes Menschen, glaubt Pastor Markus Hartlage. Er fragt nicht danach, ob Hände grob oder fein, schmutzig oder sauber sind.
Im Gottesdienst lege ich immer die Kommunion in viele Hände – und dann sehe ich ganz unterschiedliche Hände: große, kleine, zarte und vom Beruf gezeichnete. Manchmal fehlen auch Fingerkuppen oder ganze Finger. Raue Hände machen deutlich, was Menschen oft für harte Arbeit geleistet haben: auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Hände sind oft ein Spiegel des Berufslebens. Sie sind wichtig, um etwas aufzubauen. Hände sind wichtig, um sie sich gegenseitig zum Frieden zu reichen, sie zu halten und um zu trösten. Manchmal setzen Menschen leider auch Hände ein, um Gewalt auszuüben, um zu schlagen oder um zu erwürgen. Ich glaube, dass Hände sinnvoll sind, um aufzubauen – und nicht, um zu vernichten.
Schauen Sie sich doch einmal heute ihre Hände an: Wem wollen Sie sie heute oder in nächster Zeit reichen? Was berühren Sie mit den Händen? Wovon lassen Sie sich berühren? Welche Arbeit verrichten Sie mit Ihren Händen? In einem Kirchenlied von Huub Oosterhuis heißt es: "Ich steh vor Dir mit leeren Händen, Herr." Unsere Hände sind oft leer. Sie warten darauf, dass wir sie nutzen. Manchmal tut es gut, wenn jemand unsere Hände berührt – oder wenn sie berühren. Mit unseren Händen können wir arbeiten. Hände falten wir oft zum Gebet.
Mit Händen kann ich als Pastor Menschen segnen. Sie sind etwas ganz Sensibles. Hände zu streicheln oder zu halten ist etwas sehr Intimes. Der Handschlag zur Begrüßung ist zwar gängig, aber seit Corona-Zeiten zurückgegangen. Wenn ich als Seelsorger sterbenden Menschen besuche, halte ich am Bett oft noch die Hand und sage: „Sie sind nicht allein. Hier ist jemand, der bei Ihnen ist und etwas Halt geben möchte.“ Oft umgreifen oder drücken die Sterbenden sogar noch meine Hand. Das ist ein im wahrsten Sinne des Wortes berührender Moment.
Ich glaube, dass sich Gott in jede Hand von Menschen gibt. Er fragt nicht danach, ob Hände grob oder fein, schmutzig oder sauber sind. Dadurch, dass er sich in unsere Hände gibt, sagt er "Ja" zu uns. Er nimmt uns mit unserem ganzen Leben an. Schauen Sie doch einmal am Ende des heutigen Tages, was Sie alles mit Ihren Händen getan haben.