Die Morgenandacht Keiner kann alles – keiner kann nichts

Markus Hartlage
Markus Hartlage

Die Morgenandacht Keiner kann alles – keiner kann nichts

Unsere Fähigkeiten können nicht nur uns dienen, sondern auch anderen, betont Pastor Markus Hartlage. Er warnt vor dem Gedanken, alles können zu müssen.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Unsere Fähigkeiten können nicht nur uns dienen, sondern auch anderen, betont Pastor Markus Hartlage. Er warnt vor dem Gedanken, alles können zu müssen.

Niemand kann alles – und keiner kann nichts. Der Apostel Paulus hat es einmal so ähnlich formuliert. Er spricht von den unterschiedlichen Geistesgaben. Dieser Gedanke, dass wir nicht alles können müssen, kann etwas Befreiendes haben. In der heutigen Zeit erleichtern viele Neuerungen unser Leben. Krankheiten lassen sich besser behandeln oder sogar heilen. Über soziale Medien können wir uns viel besser vernetzen und informieren. Das Internet hat uns zu Weltbürgerinnen und Weltbürgern gemacht, die am Weltgeschehen Anteil nehmen können.

Das hat Vor- und Nachteile. Schönheitsideale und deren Machbarkeit verbreiten sich über soziale Netzwerke. Das setzt junge Menschen oft unter Druck, einem bestimmten Mode-, Verhaltens- oder Schönheitsideal hinterherzulaufen. Wer dem nicht folgt, wird ausgegrenzt oder gemobbt.  Dabei sind viele Ideale flüchtig. Oft bleiben diejenigen zurück, die dem nicht folgen. Ausgrenzung ist die Folge. Menschen erkranken oft dauerhaft seelisch und körperlich. Vieles ist machbar, aber nicht alles. Manche Wendungen im Leben tragen dazu bei, dass wir hohe, selbstgesteckte Ziele nicht erreichen können. Niemand kann alles – und keiner kann nichts. Jeder von uns hat bestimmte Gaben und Fähigkeiten – Stärken und Schwächen. Wir sind halt Menschen. Wir können nicht alles – wir müssen nicht alles können, auch wenn uns das gelegentlich von außen mehr oder weniger unterschwellig vermittelt wird. Unser Leben ist einfach zu kurz, um alles zu können.

Die Welt bietet fast unbegrenzte Möglichkeiten, vieles zu erreichen. Die Welt steht uns offen. Das ist gut so. Aber wir müssen immer eine Entscheidung treffen, dieses oder jenes zu tun. Eine Entscheidung für etwas bedeutet oft, dass wir uns zugleich gegen etwas entscheiden müssen. Da zeigen sich schon unsere zeitlichen oder finanziellen Grenzen. Wir können nicht alles – und wir müssen es auch nicht. Unsere Fähigkeiten können nicht nur uns dienen, sondern auch anderen. Niemand sollte von sich behaupten: "Ich kann alles und Du kannst nichts." Jeder Mensch besitzt unterschiedliche Fähigkeiten – jeder hat Stärken und Schwächen. Das macht uns als Menschen aus und kann uns trösten.

Wir Christen glauben, dass der Heilige Geist uns in unseren Fähigkeiten unterstützt und Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenführt. Lassen wir uns nicht dazu verleiten, alles können zu müssen. Wenn wir uns gegenseitig mit unseren Fähigkeiten bereichern, haben wir schon sehr viel erreicht.

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  • Markus Hartlage

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