Sounds in concert: Las Migas
Mitschnitt vom 15. September 2023 in der Music Hall Worpswede
Als rein weibliche Band den Latin Grammy für das beste Flamenco Album zu gewinnen, war 2022 eine kleine Sensation, die der Band Las Migas gelungen ist. Die vier Frauen rund um Bandgründerin und Komponistin Marta Robles mischen die ansonsten überwiegend männlich geprägte Szene seit bald 20 Jahren auf – und haben beim women in emotion-Festival den Klang Andalusiens mit frischer Pop-Note auch in den Norden Deutschlands gebracht.
Für Marta Robles war Flamenco schon immer eine ihrer liebsten Stilrichtungen. Sie hat es gerne gehört, ihr fehlten aber weibliche Vorbilder. Diese Geschichte teilt sie mit ihrer Bandkollegin Alicio Grillo. Beide haben Gitarre studiert, beide sind natürlich inspiriert von Größen wie Paco de Lucía, beide haben aber auch nach Frauen an der Flamenco-Gitarre gesucht. Da sie nicht fündig wurden, mussten sie es eben selbst machen. Las Migas war geboren, zu Deutsch: die Krümel. Die Band schreibt eigene Stücke, mischt den traditionellen Flamenco dabei aber auch mit Pop und Jazz-Anleihen.
Neben den beiden Gitarristinnen gehören noch Sängerin Carolina Fernández und Geigerin Laura Pacios zur Band. Beim Auftritt in der Music Hall Worpswede haben sie viele Stücke ihres preisgekrönten Albums "Libres" gespielt, aber auch einen Flamenco-Klassiker hervorgeholt. Das zweite Set begannen Robles und Grillo beispielsweise mit dem Klassiker "Asturias" von Isaac Albéniz und das mit gekonnter Gitarrentechnik. Zwar hat der Saal wohl weniger getanzt als die vier Frauen es in Spanien gewohnt sind, das Publikum belohnte aber jeden Song mit begeistertem Applaus. Mit dem schnellen Stück "Antonia" lieferten sie zudem die perfekte Zugabe, um mit einem feurigen Knall von der Bühne zu verschwinden.
Mitschnitt vom 15. September 2023 in der Music Hall Worpswede