Sounds in concert: women in emotion: Sarah McCoy

Alle die am 27. September 2024 im Kulturzentrum Schlachthof Bremen waren, werden diesen Abend lange in guter Erinnerung behalten. Es war nicht einfach nur ein Konzert, dass die US-Amerikanerin Sarah McCoy mit ihren beiden Bandkollegen Antoine Kerninon und Oliver Smith gegeben hat. Es war eine Messe, eine spirituelle Reise in die Abgründe und Höhen des Lebens von Sarah McCoy.

Die Frau mit der unglaublich voluminösen Stimme hat oft kein Glück gehabt im Leben. Liebe, Familie, Freundschaften – all das ist oft genug in die Brüche gegangen. Mit viel Selbstironie und einem teils bitterbösen Sarkasmus kommentiert und besingt sie ihre Schicksalsschläge – und durch ihre unterhaltsame und unerschrockene Art rührt sie dabei gleichermaßen zu Tränen und bringt zum Lachen. Eine einmalige Künstlerin.

Es war bereits das zweite Mal, dass die 39-Jährige Sarah McCoy im women in emotion-Festival aufgetreten ist. 2019 war sie allein am Klavier zu Gast, dieses Mal brauchte sie ihre Mitstreiter, da sich ihre stets von den Tasten aus gedachten Songs insgesamt aber elektronisch weiterentwickelt haben. Synthesizer, E-Drums, stark verzerrte Bässe und Sequencer bereichern nun die Songs der Musikerin, die seit einigen Jahren in Frankreich lebt. Schon beim Soundcheck wurde deutlich, dass ihre kräftige Stimme dennoch ohne Probleme über den lauten Klängen thronen kann – sie gibt die Dynamik mit ihrer souligen und blues-inspirierten Stimme vor. Ihre Bühneninszenierung im weiten tiefschwarzen Gewand mit farbenfroher, aber auch mystischer Gesichtsbemalung verleiht ihr zudem etwas mysteriöses und Hexenhaftes. Entsprechend heißen ihre bisherigen Alben "Blood Siren" und "High Priestess". Sarah McCoy live ist eine der besten Erfahrungen, die man als Musikliebhaber machen kann.

Konzertmitschnitt vom 27. September 2024, Kulturzentrum Schlachthof