Luchs des Monats Eine traurig-schöne Emanzipationsgeschichte
Der Luchs-Preis im März geht an Kimberly Brubaker Bradley. Im Kinderroman erzählt die neunjährige Ada ihre Geschichte von der Flucht aus London in eine Kleinstadt am Meer – und ihrem Weg aus einem tristen Leben in ein vertrauensvolles Zuhause.
Ada hat noch nie die Wohnung verlassen. Ihre Mutter hat sie weggesperrt, da sie sich für Adas "Klumpfuß", eine angeborene schwere Fehlstellung, schämt. Als ihr kleiner Bruder Jamie 1939 aus London aufs Land evakuiert werden soll, um der Bombardierung zu entgehen, schließt sich Ada heimlich an. Das Geschwisterpaar wird – eher unfreiwillig – von Susan Smith, einer alleinstehenden Frau, aufgenommen. Mit Hilfe von Susans Pony "Butter" folgt ein harmonisches Zusammenwachsen der drei und die Kinder erleben zum ersten Mal, was es heißt, Vertrauen zu spüren.
Das Urteil der Jury:
"Eine traurig-schöne Emanzipationsgeschichte", fasst Volker Weidermann den Kinderroman in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" zusammen. Die Autorin Kimberly Brubaker Bradley aus Tennessee "kennt sich gut in Menschenseelen aus, und sie kann sie noch besser beschreiben. So wie sie Ada ihre Geschichte erzählen lässt, könnte die echte Ada sie wirklich erlebt haben", schreibt der Kulturkorrespondent.
Die Luchs-Jury empfiehlt außerdem:
- den Kinderroman "Sieben Tage Mo" von Oliver Scherz und illustriert von Philip Wächter (Thienemann), empfohlen ab 11 Jahren .
- das Sachbuch "Hierhin, dahin" von Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw (Gerstenberg), empfohlen ab 10 Jahren.
- den Jugendroman "Kurz vor dem Rand" von Eva Rottmann (Jacoby und Stuart), empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 7. März 2024, 15:10 Uhr