Die Morgenandacht Gottes Spuren in Hamburg-Altona

Carsten Hokema
Carsten Hokema

Die Morgenandacht Gottes Spuren in Hamburg-Altona

Jahrzehntelang war die Christuskirche in Hamburg-Altona von einem riesigen Wohnblock verdeckt. Als der Wohnblock abgerissen wird, eröffnen sich kurzfristig ganz neue Perspektiven. Sie inspirieren Pastor Carsten Hokema zum Nachdenken über die sichtbare und unsichtbare Kirche.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Ich traute meinen Augen nicht. Letzten Samstag habe ich mal wieder einen Spaziergang in Hamburg gemacht. Diesmal wollte ich allerdings mal nicht die aufblühende Natur in einer der vielen Parkanlagen genießen.
Aus lauter Neugier wollte ich mal schauen, wie weit die Abrissarbeiten eines riesigen Industriegeländes mitten bei uns in Altona fortgeschritten sind. In den nächsten Jahren sollen hier 1200 neue Wohnungen entstehen. Nachdem ich die riesige Stein- und Abrisshalde halb umkreist hatte, schaute ich Richtung Fernsehturm und riss die Augen auf. Da war – perspektivisch direkt vor dem Fernsehturm, nur viel kleiner – ein anderer Turm zu sehen. Jahrzehntelang konnte man den Kirchturm unserer Christuskirche, die direkt am S-Bahnhof Holstenstraße liegt, wegen der hohen Industriegebäude nicht sehen.
Jetzt bot sich mir ein ganz neuer Anblick: Vor mir die Geröllhalden und dahinter der Kirchturm samt Hamburger Fernsehturm.
Und das Ganze ganz ohne Regen vor strahlend blauem Hamburger Himmel.
Ich musste lächeln. Und ich habe mich gefreut. So ist das wohl manchmal mit der Kirche: Sie ist nicht zu sehen und doch ist sie da. Die Christuskirche war die ganzen vergangenen Jahrzehnte an derselben Stelle. Sie war nur nicht zu sehen.
Veränderungen, Standort- und Perspektivwechsel sorgen für einen neuen Blick.

Jesus hat einmal gesagt, dass Gottes Reich 'schon ganz nah herbeigekommen ist'. Man könne aber nicht sagen 'Schau her, hier ist es oder da!' Es gibt also keine sichtbaren Beweise, dass Gott auf dieser Welt wirkt und etwas bewegt, tut, voranbringt. Und doch ist er da, denn Jesus hat auch gesagt: "Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch."  Jesus wollte sagen: 'Gott ist am Wirken in euch Menschen. Vielleicht ist es nicht offensichtlich für euch, aber Gott ist dennoch da.'

In den nächsten Jahren werden Baukräne und dann auch wieder neue hohe Häuser in unserem Stadtteil stehen.
Die Spitze des Fernsehturms wird man dann wohl noch immer sehen können.
Den Kirchturm nicht mehr.
Die Christinnen und Christen, die daran glauben, dass Gottes Spuren im Stadtteil und in den Menschen zu entdecken sind, die werden ihre Augen weiter offen halten.

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  • Carsten Hokema

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