Die Morgenandacht Himmelstränen
Stand: 7. Juli 2023.
Die Morgenandacht Himmelstränen
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Mit Eric Claptons Gitarrenkünsten konnte niemand mithalten. "Clapton ist Gott" stand auf einem Graffito in der Londoner U-Bahn. Fragen der Spiritualität spielten für ihn eine große Rolle und in einem seiner größten Hits "Tears in Heaven" stellt er sich deshalb die entscheidende Frage aller Religionen: Was kommt nach dem Tod? Der tragische Unfalltod seines 4-jährigen Sohnes warf ihn in die dunkelste Zeit seines Lebens, dunkler noch als die Drogen- und Alkoholabhängigkeit früherer Jahrzehnte. Als Musiker musste er mit dem schlimmsten, was einem Vater passieren konnte, umgehen und wusste nur einen Ausweg: Er schrieb ein Lied darüber. "Ich will auch ein Lied für meinen Jungen schreiben", sagte er. "Die Zeit zwingt dich in die Knie, bricht dein Herz und bringt dich zum Flehen. Wenn ich durch die Tür schreite, werde ich Frieden finden, im Himmel gibt es keine Tränen". Am Ende des Liedes wird ihm jedoch bewusst, dass er sein Leben weiterleben muss, weil der Himmel kein Platz für ihn ist.
Sein Lied hat Eric Clapton in der dunkelsten Zeit seines Lebens Halt gegeben. Zuerst wollte er es nicht veröffentlichen, es sollte nur für ihn selbst sein, später wurde es ein Teil seiner Person. Als Kind wuchs er mit einer spirituellen Neugier auf, der Gottesdienstbesuch gehörte in der englischen Provinz zum Alltag. Als Jugendlicher war er schnell aus seinem Glauben herausgewachsen, wie viele junge Leute in den 50er-Jahren. Christ zu sein war damals noch weitaus weniger zeitgemäß als heute.
Nach einem Konzert 1969 waren zwei junge Leute so gerührt, dass sie Clapton hinter der Bühne aufsuchten und ihn baten, mit ihnen gemeinsam zu beten. In der Erinnerung daran glaubte er, ein helles Licht gesehen zu haben, und sah sich selbst danach als bekehrten Christen. Er hat sich in den Entzug begeben, dort auch wieder zu Gott gefunden und nie wieder Alkohol und Drogen angerührt. Clapton erinnerte sich: "Ich habe gemerkt, dass da doch jemand ist, der mir helfen kann, der schon immer da war, den ich aber nie wirklich beachtet habe". Seitdem betet er zweimal täglich: morgens bittet er um Kraft für den Tag, abends sagt er Danke.
"Tears in Heaven" hat er 2003 zum letzten Mal live gespielt. Der Schmerz und Verlust aus früheren Jahren hindern ihn daran, ohne Anlass das Lied einfach nur so zu singen.