Die Morgenandacht Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren!
Stand: 31. Juli 2023.
Die Morgenandacht Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren!
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"Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass es dir wohl gehe!" Von den zehn Geboten der hebräischen Bibel weckt dieses Elterngebot bei manchen, eher älteren Menschen, nicht sonderlich gute Kindheitserinnerungen, war es doch für ihre Eltern eine biblisch begründete Legitimation ihrer strengen, autoritären, bisweilen drakonischen Erziehungsmaßnahmen.
Der Generationenkonflikt beherrscht auch unser Leben: Wie steht es mit der Rente? Wer pflegt die alten Eltern, wenn die nicht mehr allein klarkommen? Wenn Kinder sich mit ihren Eltern verstehen, gelingen gute individuelle Konzepte. Neben der innerfamiliären ist jedoch die gesellschaftliche Vorsorge und Fürsorge von der Kindergeneration für die Älteren geboten. Das setzt Achtsamkeit und wohlwollende Liebe voraus – von beiden Seiten. Von Oscar Wilde wird eine Einschätzung überliefert: "Kinder lieben ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar." Ein Kind liebt Mutter oder Vater: sie sind ihm die nächsten Menschen, die ihm sein Leben lebenswert machen.
Aus diesem Paradies der Kinderliebe sind wir individuell und kulturell vertrieben. Pubertierende Kinder und auch Herangewachsene weisen ihren Eltern messerscharf und mit unbarmherziger Härte deren erzieherische und auch elterliche Fehlleistungen nach. Und umgekehrt beklagen alte Menschen sich über die herzlose Behandlung und Vernachlässigung durch ihre erwachsenen Kinder: die kümmern sich nicht um mich, denen bin ich egal!
Die jüngere Generation wirft der älteren vor, ihr eine verschandelte und ausgebeutete Welt zu hinterlassen, die ihr die Zukunft verstellt. Die ältere Generation verurteilt überwiegend die Proteste der jüngeren, verweigert jedoch zugleich, ihre gewohnten Lebensweisen hinsichtlich der Ernährung, Mobilität und häuslichem Komfort umzustellen.
Geht es nach dem Gebot der Bibel bleibt eine fürsorgliche, wechselseitige Wertschätzung im familiären wie im gesellschaftlichen Miteinander ein befreiendes Gebot: aufmerksam zuhören, nachsehen und verzeihen und gemeinsam planen und handeln – so wird ein Schuh draus.