Die Morgenandacht Du sollst nicht töten!
Stand: 1. August 2023.
Die Morgenandacht Du sollst nicht töten!
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"Du sollst nicht töten." Ja, das wissen wir. Auf den steinernen Tafeln mit den zehn Geboten, die Mose vom Berg Sinai dem Volk Israel brachte, war dabei nicht nur an das gedacht, was Kain seinem Bruder Abel antat.
Töten können Menschen auf sehr vielfältige Weise. Das geht von den Massenvernichtungen in Auschwitz und in kriegerischen Auseinandersetzungen bis hin zu dem, was uns zutiefst erschreckt: die bewusste und gezielte Tötung von Menschen durch Amokläufer oder Terroristen. Fassungslos nehmen wir zur Kenntnis, wenn ein 12- und ein 13-jähriges Mädchen ihre Mitschülerin erstechen.
Jesus fasst in seiner Bergpredigt das Gebot weiter: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist, du sollst nicht töten, ich aber sage euch: Wer seinem Mitmenschen zürnt, ihn erniedrigt oder verspottet, der macht sich bereits des Totschlags schuldig! Im 1. Johannesbrief prägnant zusammengefasst: Wer hasst, der ist ein Totschläger! Ein Shitstorm kann einen Menschen in den Tod treiben. Und hämische Hasstiraden auf Instagram sollen und wollen vernichten, fertig machen, auslöschen. Nach dem Motto: mit allen Mitteln aus dem Weg räumen, mindestens mundtot machen.
Diese innere Einstellung hat die Achtung der Würde ihres menschlichen Gegenübers verloren: sie spricht ihm das Recht auf eigenes Denken und Handeln, ja auf sein Leben ab, sie gibt sich den Freibrief auszulöschen, eben: zu töten. Töten, um das eigene Überleben zu sichern, zieht noch weitere Kreise: Massenweise werden Rinder und Lämmer, Schweine und Küken getötet, um die Sättigung der Menschheit zu gewährleisten. Der unbekümmerte Einsatz von Pestiziden und Herbiziden fallen unzählige Insekten und Pflanzen zum Opfer - sollte das alles unter das Gebot fallen: Du sollst nicht töten!?
In der Bergpredigt sagt Jesus: "Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar." Mit der Bergpredigt lässt sich keine Politik machen, so die übliche Reaktion auf diese konsequent lebensfördernde Haltung - weder im Krieg der Völker noch im Kampf der Meinungen und Parteien, geschweige denn im Streit um angemessenen Umgang unter Menschen, mit Tieren, Pflanzen, der Natur, der Schöpfung. Auch Christen und andere Religionen töten Mensch, Tier, Natur und Umwelt und meinen, im Recht zu sein. Ja, das ist traurige Realität. Das Gebot Gottes will es anders: nicht töten! - Leben fördern!