Die Morgenandacht Du sollst nicht stehlen!
Stand: 3. August 2023.
Die Morgenandacht Du sollst nicht stehlen!
Informationen zum Audio
- Verfügbar bis: 2. August 2025 Informationen zur Verweildauer
"Du sollst nicht stehlen!" "Stehlen" bezieht sich in unserer Vorstellung zunächst auf "Diebstahl", also sich von jemandem etwas aneignen, was ihm gehört, ihm zu eigen ist: der Mutter Geld aus ihrem Portemonnaie stehlen, dem Freund eine CD, aus dem Laden ein Buch - und so. Wenn beim Stehlen Gewalt mit ihm Spiel ist, sprechen wir vom Raub. Diebe und Räuber werden bestraft. Denn sie vergehen sich an fremdem Eigentum. Nicht nur dieses Gebot, auch unser Grundgesetz schützt in Artikel 14 das Eigentum. Im zweiten Absatz dieses Artikels wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Eigentum zu sozialem Verhalten verpflichtet, heißt: Mein Eigentum kann anderen Menschen etwas vorenthalten, sie ihrer Lebensmöglichkeiten berauben, sie bestehlen.
Jede Steuer des Staates greift in das Eigentum von Menschen ein, um den gebotenen sozialen Ausgleich innerhalb der Gesellschaft zu gewährleisten. Ist das Stehlen? Werden die Kinder, Frauen und Männer, die auf Kaffee- oder Kakaoplantagen die Früchte ernten und dafür nur mit einem Bruchteil dessen, was wir dafür bezahlen, entlohnt werden, bestohlen? Das Billig-T-Shirt aus Bangladesch - ein Ketten-Diebstahl?
Fairer Handel will dieser Art zu stehlen ein Ende bereiten. Du sollst nicht stehlen - dieses Gebot geht weiter. "Du stiehlst mir meine Zeit, das raubt mir viel Zeit!" Dieses Verhalten wird nicht bestraft, so schwer es auch die Beziehung belastet. Hinter diesem Vorwurf steht die Anklage: "Du enteignest mir Lebenszeit! Das Kostbarste, was mir eigen ist." Man kann einem die Ehre stehlen und diesen Menschen so seiner Würde berauben, dass er nichts mehr wert ist. „Du kannst mir gestohlen bleiben, du hast keinen Wert für mich!“
Die von Gott gewünschte und gewollte Grundeinstellung rückt die andere Möglichkeit in den Blick: Stell dich mit dem, was dir eigen ist, mit deinem Eigentum, deinen Eigenschaften den Menschen zur Verfügung und fördere sie: Statt horten - helfen, statt speichern - spenden, statt geizen - geben.