Die Morgenandacht Morgenröte

Wir kennen vermutlich alle solche Nächte in denen wir nicht durchschlafen, sondern Wachzeiten und Grübeln erleben. Probleme werden in den dunkelsten Stunden der Nacht riesig. Gott sei dank verändern sie oft ihre Proportionen, wenn sie von den ersten Lichtstrahlen des Tages getroffen werden. Licht hat die Fähigkeit zurecht zu rücken, was im Dunkeln verzerrt erscheint.

Das Gebetsbuch der Bibel, die Psalmen, spricht poetisch "Nähme ich Flügel der Morgenröte". So als könnte man dem Licht entgegen fliegen, um irgendwo zu landen, wo alle Probleme gelöst sind. Bekanntlich ist das nicht möglich, aber dieses Bild weist doch auf etwas Reales hin: dass man erleben kann, vom Licht getragen zu werden. Probleme verschwinden im Hellen nicht einfach, das darf man nicht erwarten, aber sie schrumpfen, bis sie wieder ihre normale Größe erreicht haben. Morgenröte ist ein schöner Name für die Dämmerung. Sie gleicht einer vorsichtigen Veränderung einer Situation, sehr behutsam. Morgenröte hat nichts vom An oder Aus eines Lichtschalters.  Das Licht, die Helligkeit, kommt in kleinen Portionen. Vielleicht darf man ja auf eine ähnliche Weise den Glauben an den Sieg des Guten entgegennehmen: in kleinen Portionen.

Im November von der Morgenröte zu sprechen, scheint ungewöhnlich. Zu sehr beginnen unsere Tage hier in Bremen mit Nebel, dunklen Wolken und oftmals Nieselregen. Daher ist es gut, sich mit Worten aus der Bibel, zu stärken, zu ermutigen und zu trösten, denn sie tragen uns durch die dunklen Tage, und lassen uns Morgenröte im Herzen erleben, ich lese aus Psalm 27, 1 "Der Herr ist mein Licht, er rettet mich. Vor wem sollte ich mich noch fürchten? Bei ihm bin ich geborgen wie in einer Burg." Ich wünsche Ihnen, dass Sie von seinem Licht in den Tag getragen werden.