Die Morgenandacht "Du bist das Beste, was mir je passiert ist ..."

Unsere Sehnsucht nach Gottes Nähe, unser Durst nach Glück, nach Liebe wird nicht ins Dunkel laufen, ist der Theologe Heinrich Siefer überzeugt.

Die Adventszeit neigt sich dem Ende zu. Wir erwarten das Fest der Geburt Gottes unter den Menschen. Das Fest, das davon erzählt, dass Gott den Menschen wohl näher nicht kommen will, als dass er sich gleichsam wie ein kleines Kind den Menschen in die Hände gab.

Mir kommt dabei ein Vers aus einem Lied der Gruppe Silbermond in den Sinn:

"Ich habe einen Schatz gefunden und er trägt deinen Namen...", singt Steffi Kloß – die Sängerin von Silbermond. Der Advent, unser Leben, gleicht einer Schatzsuche. Wir sind auf der Suche nach unseren Schätzen.

Das können Menschen um uns herum sein, aber auch Dinge: ein neues Auto, Geld, Vergnügung. Vieles schließen wir so richtig in unser Herz – das Herz ist ja im übertragenen Sinne der Sitz unserer Zuneigung zu Menschen und Dingen. Nötig ist es jedoch, zu überlegen, woran man sein Herz zuerst hängt oder wem man es schenkt.

Von dem weisen König Salomo ist der Ratschlag überliefert:
"Mehr als alles behüte dein Herz, denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens."

Nach und nach wird das, was uns am wichtigsten ist, das Leben bestimmen. Und wie schlimm ist es, wenn man verliert, woran man doch sehr hängt: Das neue Auto ist nach einem Unfall gar nicht mehr zu gebrauchen; der lang ersehnte Urlaub entpuppt sich als ein Reinfall; der geliebte Mensch enttäuscht. Mit einem Mal kann dann alles sinnlos und leer sein.
Wie schade, dass alles, wonach wir streben, irgendwie vergänglich ist.

Alles? Nein, da gibt es jemanden, an den wir uns halten können, der immer derselbe ist. Der uns nie enttäuschen wird und der uns immer treu zur Seite steht. Er ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit. Er hat versprochen, dass er sich um uns kümmern will. An ihn sollten wir unser Herz zuerst hängen. Er ist unser Schatz, der den Namen Jesus trägt – ein Schatz, nach dem wir zuerst suchen sollten. Er hat uns längst gefunden und will uns alles geben, was wir zum Leben brauchen. Und darum dürfen wir ihn immer wieder auch bitten. Im letzten kann nur er unsere Sehnsucht, unseren Durst nach mehr stillen.

"Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst...", heißt es weiter in dem Lied von Silbermond.
Dass Gott sich auf uns eingelassen hat, weil er das so wollte, und das immer wieder von neuem, dass ist das Beste, was uns je passiert ist. Darum wird unsere Sehnsucht nach Gottes Nähe, unser Durst nach Glück, nach Liebe nicht ins Dunkel laufen. Dass Sie diesen Schatz finden mögen, das wünsche ich Ihnen.