Die Morgenandacht Ruhetag

Carsten Hokema
Carsten Hokema

Die Morgenandacht Ruhetag

Pastor Carsten Hokema liebt die Ruhe am Sonntag. Und er ist froh, dass er 1. Mai auch ein Feiertag ist, der zu Solidarität und Demonstration aufruft. Der steht zwar nicht in der Bibel, ist aber sehr biblisch.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Pastor Carsten Hokema liebt die Ruhe am Sonntag. Und er ist froh, dass er 1. Mai auch ein Feiertag ist, der zu Solidarität und Demonstration aufruft. Der steht zwar nicht in der Bibel, ist aber sehr biblisch.

Sonntag. Endlich Ruhetag. Aber in dieser Woche kommt es noch besser. Auch am nächsten Mittwoch haben die meisten Menschen frei. Am 1. Mai.
Dafür hat vor über 100 Jahren die Weimarer Nationalversammlung gesorgt. Sie hat beschlossen, den 1.Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Ende des 19.Jahrhunderts streikten knapp eine halbe Million Menschen in den USA für einen 8-Stunden-Tag. Weltweit sorgte das für Aufsehen.
Deshalb steht der 'Tag der Arbeit' als gesetzlicher Feiertag heute in vielen Ländern im Kalender.
Demonstrationen für die Rechte der Arbeiterklasse, gegen Ausbeutung und für soziale Gerechtigkeit gehören zum 1.Mai.

Hier bei Radio Bremen gehört auch ein Rundfunkgottesdienst zum 1. Mai, den die Kirchen jedes Jahr zusammen mit dem DGB vorbereiten. Hier auf Bremen Zwei wird er am Mittwoch zu hören sein. Peter Kossen hält die Predigt. Ein Pfarrer, der sich seit Jahren gegen die gnadenlose Ausbeutung von ausländischen Arbeitskräften in der Fleischindustrie stark macht.

Der 1. Mai ist kein kirchlicher Feiertag, aber er ist biblisch. Denn die Bibel betont, dass die Arbeit nicht das ganze Leben bestimmen soll. Das dritte der 10 Gebote lautet: "Du sollst den Feiertag heiligen". Erklärt wird das Gebot dann so: "Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Ruhetag des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun."
Von der 6-Tage-Woche, wie die Bibel sie kennt, sind wir glücklicherweise schon weit entfernt.
Wenn es um Ruhe und um Erholung geht, dann demonstriert auch die Bibel immer für die Rechte anderer. So geht es in den 10 Geboten weiter:
Du sollst keine Arbeit tun, "auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, (…) und auch nicht der Fremde, der in deiner Stadt lebt." Also: Am Sonntag soll man laut Bibel nicht nur an sich denken. Solidarität ist angesagt.

Ich denke heute und am 1. Mai aber auch an diejenigen, die nicht frei haben. Viele arbeiten in Krankenhäusern, in Heimen oder in gesellschaftlichen Institutionen. Danke dafür!
Ich hoffe, dass auch sie bald wieder ausruhen können. Dass sich das dann ein bisschen nach Sonntag anfühlt. Gott will – und auch das ist in der Bibel zu lesen – dass es allen Menschen gut geht und niemand ausgebeutet wird an Leib und Seele. Niemand!

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  • Carsten Hokema

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