Die Morgenandacht Gut und böse

Inge Kuschnerus
Inge Kuschnerus

Die Morgenandacht Gut und böse

Zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, ist eine wesentliche Kompetenz des Menschen. Inge Kuschnerus geht einigen hilfreichen Markern nach und findet nicht zuletzt Antwort beim Apostel Paulus in der Bibel.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, ist eine wesentliche Kompetenz des Menschen. Inge Kuschnerus geht einigen hilfreichen Markern nach und findet nicht zuletzt Antwort beim Apostel Paulus in der Bibel.

"Man weiß ja gar nicht mehr, was man glauben soll!" So sagt mein Gegenüber und schüttelt den Kopf. Viele sehen das so. Sie haben das Gefühl, niemandem mehr trauen zu können und fürchten, von allen Seiten belogen zu werden. In unserer Welt der schnellen Nachrichten, der vielen Kanäle und der Informationsblasen ist das eine Gefahr. Im Netz ist ja tatsächlich alles da, Lüge und Desinformation, Halbwahrheit und kalkulierte Kampagnen. Die Verunsicherung ist beabsichtigt. Die Urheber wollen uns einreden, dass Wahrheit und Lüge, Gut und Böse nicht mehr unterscheidbar sind. Aber ist das wirklich so?

Ich habe vor kurzem ein Buch über Freya von Moltke gelesen. Sie war verheiratet mit Helmuth James von Moltke. Auf ihrem Gut in Kreisau traf sich seit Mai 1942 ein Kreis von Menschen aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Diese Menschen waren sicher, dass man Wahrheit erkennen kann – selbst in dem damals herrschenden Klima der Lüge und der Angst. Sie waren sicher, dass es möglich ist, gegen das Böse aufzustehen – sogar unter den Bedingungen einer Diktatur. Helmuth von Moltke schreibt an seine Frau "Wer … Schwarzes weiß sein lässt und Böses gut, …der steckt den Kopf in den Sand. Wer aber jeden Tag weiß, was gut ist und was böse, und daran nicht irre wird, …der hat den ersten Stein zur Überwindung des Bösen gelegt."

Unsere Zeit ist eine andere, Gott sei Dank! Was Helmuth von Moltke da schreibt, das gilt aber vermutlich für alle Zeiten. Wir sollten uns nicht bange machen lassen, sondern beharrlich nach der Wahrheit fragen. Wir können vielleicht dem Bösen nicht immer wehren, aber wir können wissen, was gut ist und was böse und uns darin nicht beirren lassen. Damit ist der erste Schritt zur Überwindung des Bösen schon getan.

Das Ehepaar Moltke und ihre Freunde wussten um das Böse in ihrer Zeit. Dennoch hatten sie Hoffnung. Das beeindruckt mich sehr. Vielleicht müssen auch wir nicht klein beigeben. Was das Gute in unserer Zeit ist, das lässt sich herausfinden. Gegen Verunsicherung und Angst können wir aufstehen. Schon der Apostel Paulus musste sich mit der Frage nach Gut und Böse beschäftigen. Sein Rat klingt einfach: !Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem."

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  • Inge Kuschnerus

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