Die Morgenandacht Adventskalender

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Adventskalender

Das zweite Türchen öffnet sich heute, und viele Überraschungen warten hinter vielen Adventskalendern. Dass das Warten auf das nächste Türchen die Geduld vieler Menschen strapaziert, kann Pastorin Andrea Schneider sogar mit einer Umfrage belegen.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Das zweite Türchen öffnet sich heute, und viele Überraschungen warten hinter vielen Adventskalendern. Dass das Warten auf das nächste Türchen die Geduld vieler Menschen strapaziert, kann Pastorin Andrea Schneider sogar mit einer Umfrage belegen.

Jetzt hängt er wieder in unzähligen Kinderzimmern, Küchen und Kaminecken: ein Adventskalender. Längst nicht mehr nur das traditionelle Modell – mit rotbackigen Engelchen und einem Schlitten fahrenden Weihnachtsmann vorne drauf und einem kleinen Bild oder Schokoladenstück hinter den Türchen. Unterschiedlichste Adventskalender gibt es: Für Kinder mit Playmobilfiguren oder Legosteinen. Für die erwachsene Sie mit Parfümfläschchen oder Cremedöschen. Für Ihn mit Miniatur-Trucks oder kleinen Bierdosen. Und für echte Fans Fußball-Adventskalender mit Spielerportraits hinter den "Törchen"… Adventskalender – auch eine geschickte Förderung des vorweihnachtlichen Umsatzes.

Für Kinder immer noch und immer wieder eine spannende Aufregung: Ich erinnere mich noch, wie das in meiner Familie war: "Wo ist denn nun das Türchen mit der '2'?" Das war die erste Frage. Dann die unvermeidliche zweite: "Mama, kann ich nicht schon mal das dritte Türchen suchen und ein bisschen aufmachen – nur gucken?" "Morgen. Warte bis morgen. Sonst hast du ja morgen nichts." Warten können und sich dabei an Regeln halten – wir Erwachsenen sind darin nicht besser als Kinder: Vor vier Wochen war in der Nordwest-Zeitung in der Rubrik "Auch das noch!" folgendes Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zu lesen: Zwei Drittel der Menschen in Deutschland haben schon mal ein Türchen vor oder nach dem eigentlichen Tag geöffnet und fast jeder Zweite sogar alle Türchen auf einmal. Vor allem Männer halten sich häufig nicht an die vorgegebene Reihenfolge. Tja, das ist ja mal eine Nachricht!

Sie passt dazu, dass wir alle – nicht nur Männer – häufig unangemessen heftig reagieren, ja richtig ausrasten, wenn uns etwas nicht schnell genug geht, wenn wir warten müssen, an der Supermarktkasse oder im Wartezimmer oder wann und wo auch immer. Wir machen uns dabei selbst Stress und schlechte Laune. Dabei könnten wir uns ent-spannen, indem wir uns diesen weisen Spruch aus der Bibel zu Herzen nehmen: "Wer viel Geduld aufbringt, hat viel Verstand. Wer sich nicht beherrschen kann, ist dumm."

Aber von Supermarktkassen usw. abgesehen: Warten ist oft eine echte Herausforderung, gerade in schwierigen Lebens-Zeiten. Aber lohnt sich, es zu üben: Einen Spannungsbogen aushalten, mit Hoffnung durchhalten, auch wenn Lösungswege nicht zu sehen sind, Türen verschlossen. Dann sich bewusst machen: Eine andere Zeit wird kommen. Und kann gut sein, dass sich dann eine Tür öffnet. Überraschend und mit schöner Aussicht. Weil dann die richtige Zeit ist. Geschenkt von Gott. Advent eben.

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