Die Morgenandacht "Afishapa" – Weihnachten in Ghana

Porträt von Jeanette Querfurth

Die Morgenandacht "Afishapa" – Weihnachten in Ghana

Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Ghana.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Ghana.

“Afishapa” - so wünscht man sich in Ghana “Frohe Weihnachten”. Ghana liegt in Westafrika und ein Drittel der Bevölkerung sind Christen. Weihnachten ist für sie das größte aller Feste, es zieht sich über Wochen hin. Schon in der Adventszeit werden Verwandte und Freunde besucht. Da viele Menschen in Ghana sehr arm sind, gehen sie oft viele Kilometer zu Fuß oder fahren weite Strecken auf klapprigen Lastwagen. Darum dauern solche Besuche oft einige Tage. Wenn aber der Heiligabend näher rückt, ist es höchste Zeit, wieder nach Hause zu gehen.

Weihnachten ist in Ghana ein rundum fröhliches Fest. Kurz vor Heiligabend wird der Weihnachtsschmuck angebracht. In Ghana übernehmen das vor allem die vielen Kinder, die die Hälfte der Bevölkerung stellen. Sie schmücken die Hütten und Häuser, aber auch Autos und Lastwagen mit bunten Papierblumen aus Krepp. In der Mitte der Orte werden Weihnachtsbäume aufgestellt und geschmückt – mangels Tannen sind das Mango- oder Guavenbäume.

Die Kinder beginnen den Heiligen Abend mit einem riesigen Feuerwerk. Überall in den Städten und Dörfen kracht und knattert und mieft es vom Rauch der Böller. Die große Feier aber beginnt am 25. Dezember. Es gibt, obwohl viele Menschen wenig Geld haben, ein feierliches Essen. Daran nehmen in den Familien Kinder, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten und viele andere Verwandte teil. Man isst „Fufu“, das einfache ghanaische Nationalgericht: Ein Brei aus Maniok, Kochbananen oder Yams mit Hühnchen- oder Ziegenfleisch und Gemüse. Dazu viele süße Früchte.

Anschließend gehen alle gemeinsam in ihren besten und neuesten Anzügen und Kleidern in die Kirche. Der Gottesdienst kann Stunden dauern und die Menschen in Ghana lieben es: Sie singen und tanzen in der Kirche und manchmal werden auch kleine Krippenspiele aufgeführt. Im Anschluss an den Gottesdienst beginnen in den meisten Orten fröhliche Prozessionen durch die ganze Stadt. Musiker begleiten die feiernden Menschen durch die Straßen, alle tanzen und singen Weihnachtslieder. Bis in den frühen Morgen hinein wird draußen gefeiert. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad ist das in Ghana kein Problem.

Geschenke aber gibt es – für die, die sich überhaupt so etwas leisten können –nur für die Kinder und erst am 26. Dezember. Sie bekommen dann neue Kleider oder Schuhe, kleine Spielzeuge oder Süßigkeiten. In Ghana werden die Geschenke vom "Father Christmas" gebracht, einem Überbleibsel aus britischen Kolonialzeiten. Überall wünscht man sich dann Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr – oder mit ande2ren Worten "Afishapa".

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

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