Die Morgenandacht Was Franziskus zur Hoffnung sagt
Standdatum: 23. Januar 2025.
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Mit Öffnung von Heiligen Pforten hat Papst Franziskus das Heilige Jahr eröffnet, erklärt Christof Haverkamp. Es steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
An Weihnachten und in den Tagen danach hat Papst Franziskus in Rom fünf Heilige Pforten geöffnet – eine im Petersdom, drei in weiteren bedeutenden Kirchen und eine in der Gefängniskapelle der Haftanstalt Rebibbia. Diese Heiligen Pforten symbolisieren Jesu Worte: "Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden." (Joh 10,9) Der Anlass für das Öffnen dieser Heiligen Pforten ist das sogenannte Heilige Jahr. Die katholische Kirche feiert es alle 25 Jahre.
Der Papst hat es in diesem Jahr unter das Motto "Pilger der Hoffnung" gestellt. Er will damit die Hoffnung stärken – in jedem Einzelnen und in der ganzen Welt. Gründe für Pessimismus finden wir ja aktuell genug, ohne dass wir lange suchen müssen. Aber Franziskus hält dagegen. Er setzt darauf, dass das Heilige Jahr die Hoffnung wieder aufleben lässt. Zum Heiligen Jahr und zum Motto "Pilger der Hoffnung" hat der Papst einen 33 Seiten langen Text geschrieben. Er basiert auf einem Satz aus dem Römerbrief: "Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen" (Röm 5,5). In seinem Schreiben mischen sich fromme, politische und sehr praktische Gedanken. Typisch Franziskus.
Zu den frommen Gedanken gehört der Glaube, dass uns "nichts scheiden kann von der Liebe Gottes". Noch so ein Satz aus dem Römerbrief. Für Christen ist Jesu Tod und Auferstehung, um uns ins ewige Leben zu führen, der tiefere Grund der Hoffnung. Und diese Hoffnung bricht auch angesichts von Schwierigkeiten nicht zusammen. Sie ist eng mit der Tugend der Geduld verbunden. Franziskus fordert jedoch mehr als Glauben. Er ruft dazu auf, dass wir zu greifbaren Zeichen der Hoffnung für diejenigen Menschen werden, die in einer hoffnungslosen Lage leben, unter schwierigen Bedingungen. Zum Beispiel für Gefangene. Oder für Kriegsopfer. Oder für Opfer der Klimakrise.
Die christliche Gemeinschaft möge stets bereit sein, das Recht der Schwächsten zu verteidigen, verlangt der Papst. Sie soll die Türen der Gastfreundschaft weit öffnen, damit niemandem die Hoffnung auf ein besseres Leben verloren geht. Auch den Armen, denen oft das Lebensnotwendige fehlt, muss ein Zeichen der Hoffnung gegeben werden, sagt Franziskus. Und ebenso älteren Menschen und den Kranken. Außerdem den jungen Menschen. Über sie schreibt der Papst: "Sie erleben leider oft, wie ihre Träume zerbrechen. Wir dürfen sie nicht enttäuschen, denn auf ihrer Begeisterung gründet die Zukunft." In Bremen gibt es in diesem Heiligen Jahr einen "Ort der Hoffnung": die Propsteikirche St. Johann im Schnoor-Viertel. In der Kirche wird der Künstler Nicolas-Friedrich Hohlt Mitte Februar einen Lichtraum aus Holz und Japanpapier gestalten. Damit wird er den Gedanken von Vergebung und Gottes Barmherzigkeit interpretieren.