ARD Radiofeature: Demontage der Demokratie
Doku über Viktor Orbáns Propaganda und Ungarns milliardenschwere Meinungsmacher
"Unsere liberale Demokratie, unsere offenen Gesellschaften sind ernsthaft bedroht und vielleicht wird es in 20, 25 Jahren wird keine liberale Demokratie mehr auf diesem Planeten geben", warnt der Politologe Roland Freudenstein.
In vielen Ländern Europas gewinnen Rechtspopulisten vermehrt Stimmenanteile. Sie bestimmen immer stärker die gesellschaftlichen Debatten, vernetzen und verbünden sich weit über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus. Ihre Botschaften – über soziale Medien massenhaft verbreitet - verfangen.
In der Zeit des russischen Krieges gegen die kraine und andere "multipler Krisen" nutzen die Rechtspopulisten und Extremrechten auch die Strategie und PR-Methoden Chinas und Russlands. In den vergangenen Jahren hat die ungarische Regierung unter ihrem Ministerpräsidenten und Parteichef der konservativen Fidesz-Partei, Viktor Orbán, ein milliardenschweres Netzwerk aus Firmen, Stiftungen und Bildungsinstitutionen aufgebaut, um autokratische und neu-rechte Ideologien nach Europa zu tragen. Ungarn finanzierte in Italien rechtspopulistische Konferenzen mit Neofaschisten und betreibt in Brüssel mehrere Think-Tanks. In Österreich wurde sogar eine Universität gekauft.
Aber woher stammt das Geld? Wie gehen die einzelnen nationalen Akteure vor und welche Rolle spielen die Energiemärkte in diesem Spannungsfeld wenige Tage vor der Europawahl?
Produktion: MDR 2024
Über den Autor:
Peter Kreysler, lebt in Berlin. Seit Jahren setzt sich der Investigativ-Reporter mit verdeckten Parteispendenskandalen und der Wirkkraft des digitalen Wahlkampfes auseinander. 2021 recherchierte er undercover in London und deckte die digitalen Methoden von international agierenden PR-Agenturen auf. Kreysler ging ebenso der Frage nach, wie diese Agenturen auch in Deutschland die politische Meinung beeinflussen können. Seine Radio- und TV-Arbeiten wurden mit zahlreichen Medienpreisen geehrt.