Die Morgenandacht Du sollst nicht ehebrechen!
Stand: 2. August 2023.
Die Morgenandacht Du sollst nicht ehebrechen!
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"Du sollst nicht ehebrechen." Die Ehe ist ein rechtsverbindlicher Vertrag zwischen zwei Menschen. Ursprünglich Mann und Frau. Damals, im wandernden Volk Israel (und gewiss nicht nur bei diesem Nomadenvolk) regelte dieser Vertrag. die Versorgung der Frau, die Legitimität der Kinder, die Beschränkung des sexuellen Erlebens auf die Vertragspartner.
Der Wortlaut dieses Gebots in der hebräischen Bibel zielt jedoch auf den auslösenden Hintergrund des Ehebruchs: Du Ehe-Mann oder Ehe-Frau - du sollst nicht "buhlen" - so übersetzt der jüdische Gelehrte Martin Buber ins Deutsche. Das sexuelle Verlangen, die Sehnsucht nach körperlicher Befriedigung, Zärtlichkeit, Wärme und Bestätigung drängt und treibt ihn oder sie ins "Buhlen". Daran kann Ehe zerbrechen. Jesus formuliert in der Bergpredigt unmissverständlich: "Wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon in seinem Herzen die Ehe gebrochen (das gilt natürlich auch umgekehrt).
Ist Sex deshalb zu verurteilen? zu verteufeln? als Störenfried eines gedeihlichen Miteinanders zu ächten? Die christliche Tradition hat - wie auch andere Religionen - versucht, das sexuelle Treiben der Menschen durch rigide Regeln, insbesondere durch strenge Erziehung in den Griff zu bekommen: Sex wurde auf den Zeugungsakt reduziert. Das führte zu Genitalverstümmelungen, mehr noch zu schweren traumatischen Verkrüppelungen kindlicher, jugendlicher Seelen - mit lebenslangen Folgen, die auch bei Erwachsenen oft nicht mehr zu therapieren sind.
Das Gebot Gottes will das sexuelle Erleben des Menschen schützen. Wenn mit Sex Schindluder getrieben wird, dann entwickelt Sex seine zerstörerischen Seiten. Wer im Sinne Gottes das sexuelle Erleben genießen will, wird darauf zu achten haben, dass die Integrität eines anderen Menschen nicht verletzt wird. Jede Frau, jeder Mann, jeder Mensch hat ein unverbrüchliches Recht darauf, in ihrem, in seinem sexuellen Treiben körperlich, seelisch, geistig und moralisch unversehrt zu bleiben. Wer das "NEIN" zu einer sexuellen Grenzüberschreitung überhört, nicht gehört haben will oder sich mit Gewalt darüber hinwegsetzt, versehrt die sexuelle Integrität des Gegenübers und wird zum Vergewaltiger.
Die Nein-Grenze bestimmt jede Person für sich. Und dieses Nein-Gesetz des Gegenübers sollst du nicht brechen! Nicht mit Buhlen, nicht mit Beschwatzen, nicht mit Betäuben und schon gar nicht mit brutaler Gewalt. "Du sollst das sexuelle Selbstbestimmungsrecht nicht brechen!"