Die Morgenandacht Hoffnung, Zuversicht und Optimismus

Ulrike Oetken
Ulrike Oetken

Die Morgenandacht Hoffnung, Zuversicht und Optimismus

Wenn sich die Hoffnung, die Zuversicht und der Optimismus zum Klassentreffen zusammenfinden, kommen spannende Gespräche heraus. Pastorin Ulrike Oetken hat ihre Phantasie für einen kleinen Trialog spielen lassen.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Wenn sich die Hoffnung, die Zuversicht und der Optimismus zum Klassentreffen zusammenfinden, kommen spannende Gespräche heraus. Pastorin Ulrike Oetken hat ihre Phantasie für einen kleinen Trialog spielen lassen.

Neulich trafen sich die Hoffnung, die Zuversicht und der Optimismus zum Klassentreffen. Sie hatten sich schon lange nicht mehr gesehen. Seitdem sie die Schule abgeschlossen hatten, waren viele Jahre vergangen. Leider haben wir uns ja ziemlich aus den Augen verloren, sagte die Zuversicht. Aber das kann ja wieder werden. Jetzt sind wir ja wieder zusammen. Erzähl mal, Hoffnung, wie geht es Dir denn?

"Ach" seufzte die Hoffnung, "es ist gerade ganz schön viel zu tun. Leider oft vergeblich". "Ach Mensch", tröstete die Zuversicht. "Das tut mir leid. Warte mal ab, das wird schon wieder. Vielleicht musst Du Deine Strategie ändern. Vielleicht machst Du Dir mal einen richtigen Projektplan." "Projektplan? Brauche ich nicht", rief der Optimismus dazwischen. "Alles eine Frage der positiven Einstellung."

"Naja", gab die Hoffnung zu bedenken. "Du hattest immer schon einen leichten Hang zur Oberflächlichkeit. Merkst Du es nicht: Die Zeiten sind nicht rosig. Da ist es mit lockeren Sprüchen wirklich nicht getan". "Na und?", dröhnte der Optimismus; "hat mir ja nicht geschadet, die Oberflächlichkeit. Mir geht’s gut. Und das zählt ja schließlich." "Da möchte ich aber deutlich wiedersprechen", mischte sich die Zuversicht ein. "Typisch, die alte Musterschülerin", murmelte der Optimismus. "Ich finde", rief die Zuversicht, "dass es nicht reicht, wenn es einem selbst gut geht. Ich habe da mehr Ehrgeiz. Ich möchte für mich und für andere etwas erreichen. Ich habe so im Rahmen meiner Möglichkeiten viel erreicht. Ich bin zufrieden und ausgeglichen und ich habe einen netten Freundeskreis".

"Das klingt ja durchaus gut", sagte der Optimismus. "Da hast Du ja alles richtig gemacht. Aber hat Dir deine alte Freundin Hoffnung nicht gefehlt dabei?". "Ehrlich gesagt: Ja, die hat mir sehr gefehlt. Das gebe ich zu. Vor allem ihre Phantasie, ihre Ideen, ihre Weitsicht und ehrlich gesagt auch ihre Liebe. Das mochte ich immer so an ihr." Die Hoffnung wischte sich gerührt eine Träne aus dem Augenwinkel. "Schön, dass Du das sagst. Das hat mir so gefehlt. Deine Freundschaft und deine Wertschätzung. Die fehlt mir so oft."

"Ohne Freundschaft wird man eine trübe Tasse", stellte der Optimismus fest. "Ehrlich gesagt, bin ich manchmal ganz schön erschöpft." "So viel Ehrlichkeit hat der Optimismus früher nicht an den tag gelegt", bemerkte die Zuversicht. "Bis erwachsen geworden, was?" "Eigentlich waren wir immer am besten, wenn wir ein einem Strang gezogen haben. Oder?“, sagte die Hoffnung. "So ist es", sagte der Optimismus. "Sehe ich genauso", ergänzte die Zuversicht. Da tauschten der Optimismus und die Zuversicht und die Hoffnung ihre Telefonnummern aus, damit sie sich nie wieder aus den Augen verlieren.


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  • Ulrike Oetken

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