Die Morgenandacht Was das Fest Mariä Lichtmess bedeutet

Klaus Elfert

Die Morgenandacht Was das Fest Mariä Lichtmess bedeutet

Warten können heißt nicht, das am Ende alles gut ausgeht, meint Diakon Klaus Elfert. Aber er hofft, dass bei Gott alles einen letzten Sinn hat.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Mariä Lichtmess. Wer in der katholischen Tradition zu Hause ist, kennt die Bezeichnung des heutigen Tages. Der weiß, dass an diesem Tag Kerzen gesegnet und mancherorts Lichterprozessionen durchgeführt werden. Die Lichter sind ein Symbol dafür, dass Gott auf unserem Lebensweg mit seinem Licht leuchten möchte. Daher der Name: "Lichtmess". Doch was steckt ursprünglich dahinter? Im alten Israel gab es ein Gesetz, wonach Eltern ihren erstgeborenen Sohn in den Tempel nach Jerusalem bringen und ihn Gott weihen mussten. Auch Maria und Josef bringen ihren Sohn Jesus dorthin.

Die Prophetin Hanna und der Prophet Simeon halten sich zu dieser Zeit im Tempel auf. Sie sind ein altes Ehepaar. Unermüdlich hatten sie darauf gewartet, dass Gott seinem Volk den ersehnten Retter schenken wird. Unerschütterlich hatten sie daran geglaubt, dass Gott seine Zusagen einhält und es hell wird in ihrem Leben. In dieser Hoffnung sind sie alt geworden. Nun hält Simeon das Kind Jesus in den Armen, preist Gott und ruft voll Freude aus: "Jetzt kehrt Frieden in mein Leben ein. Heute habe ich das Heil gesehen."

Hanna und Simeon sind überwältigt, dass sie das noch erleben dürfen. Maria und Josef können nur staunen. So wurde aus der damals üblichen Kulthandlung eine wichtige Begegnung: Hanna und Simeon erkennen, dass dieses Kind mit dem Namen Jesus in einzigartiger Weise mit Gott zu tun hat. Die beiden konnten warten – lange und geduldig warten, bis sich ihre Hoffnung erfüllt hat. Schön für Hanna und Simeon. Doch warten können heißt für mich nicht, dass alles wunschgemäß eintrifft. Dass alle Sehnsucht gestillt wird, alle Hoffnung sich erfüllt. Und manchmal erkenne ich erst im Nachhinein, warum es gut ist, dass etwas eingetroffen ist oder nicht. 

Warten können heißt für mich auch nicht, dass alles in meinem Sinne gut ausgeht. Aber ich hoffe, dass alles bei Gott einen letzten Sinn hat und sich nicht im Nichts verliert. Und dass Gott mir gut will. So versuche ich, auszuhalten, offen zu bleiben für neue Erfahrungen, mich überraschen zu lassen und mir dabei möglichst treu zu bleiben.

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  • Klaus Elfert

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