Die Morgenandacht Monster

Carsten Hokema
Carsten Hokema

Die Morgenandacht Monster

Ein Monster im Schlafzimmer. Zum Glück ein freundliches. Pastor Carsten Hokema beherbergt seit kurzem eine Monstera-Pflanze. Und die regt beim ersten Kaffeetrinken im Bett zu Gedanken über die Kraft der Schöpfung an.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Ein Monster im Schlafzimmer. Zum Glück ein freundliches. Pastor Carsten Hokema beherbergt seit kurzem eine Monstera-Pflanze. Und die regt beim ersten Kaffeetrinken im Bett zu Gedanken über die Kraft der Schöpfung an.

Ich habe ein Monster im Schlafzimmer. Ein prachtvolles Exemplar! Manchmal, wenn ich nachts wach werde und aufstehe, streife ich es mit meinem Bein. Alles nicht schlimm. Ganz weich und flexibel. Habe ich 'Monster' gesagt? Nein, natürlich meine ich Monstera. Ich habe seit ein paar Monaten eine Monstera in meinem Schlafzimmer. Diese großblättrigen Pflanzen mit den geschlitzten Blättern. Wie ein rundes oder ovales Tablett. Die tiefgrünen Blätter haben große Schlitze und sehen etwas gummiartig aus.

Meine Monstera hat sich innerhalb von ein paar Monaten unglaublich in meinem Schlafzimmer ausgebreitet. Das Pflänzchen ist ein echtes Monster geworden. Wenn ich samstagmorgens meinen ersten Kaffee im Bett trinke, fällt mein Blick immer direkt auf die Monstera. Und was ich da zu sehen bekomme, das ist ein echtes Naturschauspiel. Mehrfach hatte sich innerhalb einer Woche ein neuer Trieb wie aus dem Nichts entwickelt, sich langsam aber sicher zart hellgrün hervorgeschält und dann – plopp, relativ plötzlich, wie über Nacht – entfaltete sich eine neues Blatt. Innerhalb von ein zwei Wochen legen die neuen Blätter dann enorm an Größe und an Farbintensität zu.
Normalerweise bin ich nicht so der Typ für Naturbetrachtungen. Die Schöpfung nehme ich eher so nebenbei wahr. Bäume sind eben Bäume, Pflanzen eben Pflanzen und so weiter. Ich freue mich sehr über die Schöpfung, aber eigentlich schaue ich nicht genauer hin. Bei der Monstera ist das anders. Ich freue mich riesig über das, was ich beobachten und miterleben kann. Wie sich Leben entwickelt, verändert, stark wird und ausbreitet.

In einem der Schöpfungsberichte der Bibel wird erzählt, dass Gott, wie ein Gärtner tätig war. Er pflanzte einen Garten. "Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen".
Ich stelle mir vor, dass Gott auch seine wahre Freude daran hatte, seine Schöpfung zu betrachten. Immerhin steht ja an anderer Stelle in der Bibel, dass er 'alles ansah, was er gemacht hatte und siehe, es war sehr gut!' Und weil die Schöpfung so schön ist, uns Menschen so viel Freude macht und dafür sorgt, dass das Leben gedeihen und sich entfalten kann, sagt Gott: Passt gut auf, auf die Schöpfung.

Ist eigentlich logisch.  Auf die Monstera in meinem Schlafzimmer passe ich selbstverständlich gut auf. Ich versuche sie bestmöglich  zu hegen und zu pflegen. Die ganze Schöpfung hegen und pflegen? Ist eigentlich auch logisch! Was ich mache, wenn das Monstera-Monster schlussendlich ins Bett wuchert, entscheide ich dann…

Autor/Autorin

  • Carsten Hokema

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