Die Morgenandacht Trauer um Tiere

Porträt von Jeanette Querfurth

Die Morgenandacht Trauer um Tiere

"Am Ende des Regenbogens sehen wir uns wieder." Das schreiben manchmal Menschen, die um ihr Haustier trauern. Sie wagen jetzt, das öffentlich zu tun. Pastorin Jeannette Querfurth spricht über den Abschied von der Scham, über sein Tier zu trauern.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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"Am Ende des Regenbogens sehen wir uns wieder." Das schreiben manchmal Menschen, die um ihr Haustier trauern. Sie wagen jetzt, das öffentlich zu tun. Pastorin Jeannette Querfurth spricht über den Abschied von der Scham, über sein Tier zu trauern.

Am Ende des Regenbogens sehen wir uns wieder. Dieser Satz steht manchmal daneben, wenn Menschen ihren verstorbenen Hund oder ihre verstorbene Katze betrauern. Seit einigen Jahren wagen es Menschen mehr, die Trauer um ihre Haustiere offener zu zeigen. Inzwischen gibt es sogar Wochenenden und Trauergruppen für Menschen, denen der Abschied von ihrem Tier schwer fällt. Auch in Bremen gibt es seit einigen Monaten ein Angebot für Menschen, die um ihre Tiere trauern. Die Hospizhilfe bietet diese offene Gruppe an, die sich zweimal im Monat trifft.
Viele Jahren haben Mensch und Tier das Leben geteilt. Jetzt ist eine schmerzliche Lücke da. Und für Tierbesitzer ist es manchmal besonders schwer, wenn sie selbst die Entscheidung treffen müssen, ob und wann ihr Tier eingeschläfert werden soll. Nicht wenige quälen danach Schuldgefühle.

Viele Menschen belächeln die Trauer um Tiere, die sie für pure Spinnerei halten. Solche Trauer sei doch gar nicht mit der Trauer um einen Menschen zu vergleichen. Es ist offenbar Menschen, die keine Beziehung zu Tieren haben, nur schwer oder gar nicht zu  vermitteln, dass ein Tier für andere zum Freund oder Lebensgefährten werden kann - und dann ebenso betrauert wird. Der Theologie-Professor Klaus-Peter Jörns ging noch einen Schritt weiter: Er trat dafür ein, Tiere als gleichwertige Geschöpfe zu sehen. Darum hat er sogar eine kleine Anleitung für die Beerdigung eines Haustieres verfasst. Darin wird zum Beispiel im Gebet Gott gedankt für alles, womit dieses Tier das Leben bereichert hatte: für seine Schönheit und Lebensfreude, für seine Treue oder seinen Lebensmut. Ein Satz lautet: "Durch die Zeit mit ihm haben wir die Gewissheit darüber erlangt, dass nicht allein wir Menschen eine Seele haben."

An späterer Stelle wird ein Abschnitt aus der Bibel zitiert, wo es beim Prediger Salomo heißt: "Es geht dem Menschen wie dem Tier. Wie dieser stirbt, so stirbt auch das Tier. Sie haben alle einen einzigen Lebensatem und der Mensch hat dem Tier nichts voraus." Ich teile diese Gedanken. Tiere bekommen in ihrer Eigenheit als Tiere und Mitgeschöpfe die gleiche Achtung, die wir auch Menschen entgegen bringen sollten. Das ist sehr biblisch.

Denn so, wie es der Bibeltext sagt, haben Tiere und Menschen den gleichen Lebensatem. Und den hat ihnen nach der Bibel Gott eingehaucht – seinen Atem, seinen Geist - für Menschen und Tiere.

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

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