Die Morgenandacht Das ewige Licht in jeder Kirche

Christof Haferkamp
Christof Haverkamp

Die Morgenandacht Das ewige Licht in jeder Kirche

In jeder katholischen Kirche brennt eine kleine Flamme: das ewige Licht. Für Christof Haverkamp ein Zeichen, dass Gott für uns immer da ist.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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In jeder katholischen Kirche brennt eine kleine Flamme: das ewige Licht. Für Christof Haverkamp ein Zeichen, dass Gott für uns immer da ist.

In den Sommerferien gehöre ich zu denen, die im Urlaub schon mal in eine Kirche gehen. Da ist es oft angenehm kühl. Besucht habe ich schon ganz unterschiedliche Kirchen: Riesige gotische Kathedralen, erbaut im Mittelalter, mit bunt leuchtenden Glasfenstern und fünf Kirchenschiffen oder schlichte, kleine Dorfkirchen.

Aber egal, in was für ein katholisches Gotteshaus ich gehe: Immer sieht man ein Kreuz, einen Altar und ein Ambo, an dem aus der Bibel vorgelesen wird. Und wer genau hinschaut, der sieht meistens vorne in jeder Kirche einen kleinen Gegenstand: ein Licht, das ständig brennt – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Fast immer leuchtet die kleine Flamme in einem Zylinder aus rubinrotem Plexiglas. Die Farbe Rot ist zwar nicht vorgeschrieben, hat sich aber in der Tradition so entwickelt. Dieses Licht steht neben dem Tabernakel – also neben dem Behälter, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Katholische Christen nennen es das Allerheiligste. Das Licht daneben wird ewiges Licht genannt. Es leuchtet immer. Bis auf eine Ausnahme im Frühjahr. Dann leuchtet es einige Tage nicht: Am Gründonnerstag wird das ewige Licht nach dem letzten Abendmahl gelöscht – dann, wenn der Kelch mit den geweihten Hostien vom Tabernakel weggebracht wird an einen provisorischen Aufbewahrungsort. Erst in der Feier der Osternacht wird das ewige Licht neu entzündet. Das ewige Licht erinnert an die Lichter, die auf Friedhöfen, auf den Gräbern von Verstorbenen brennen.

Nicht allein katholische Christen kennen ein ewiges Licht, sondern auch die Juden. Sie nennen es Ner Tamid. In ihren Gebetshäusern, den Synagogen, steht es vor dem Thora-Schrein, in dem die heiligen Schriften aufbewahrt sind. Normalerweise brennt es in einem Behälter, der an Ketten von der Decke hängt.

Im ersten Teil der Bibel gibt es einen Text dazu, genauer gesagt: im Buch Jesaja, Kapitel 60 (Vers 19 und 20):
"Nicht mehr die Sonne wird dein Licht sein, um am Tage zu leuchten, noch wird dir der Mond als heller Schein leuchten, sondern der Herr wird dir ein ewiges Licht sein und dein Gott dein herrlicher Glanz. Deine Sonne geht nicht mehr unter – und dein Mond nimmt nicht mehr ab; denn der Herr ist dein ewiges Licht, zu Ende sind die Tage deiner Trauer.“

Soweit das Zitat. Da muss ich an Menschen denken, die gestorben sind. Wir beten dann im Gottesdienst: "Herr, gib ihnen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen."
Ich halte das ewige Licht für ein tröstliches, schönes Zeichen im Christentum und im Judentum. Das ewige Licht erinnert daran, dass Gott für uns immer und überall da ist – 24/7, rund um die Uhr.

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