Neue Alben Songs voller Herz und Optimismus

Der kalifornische Singer-Songwriter Dan Navarro mit gefühlvollen Songs, die optimistisch stimmen. Das Trio "The Lone Bellow" aus Nashville singt über das Pech in der Liebe. Unsere Alben der Woche, präsentiert von Eva Garthe und Harald Mönkedieck.

1 Optimistische Songs von Dan Navarro

Er ist Teil einer älteren Musik-Generation, doch für das ganz helle Spotlight hat es für den kalifornischen Singer-Songwriter Dan Navarro bislang nicht gereicht. Berühmtere sangen seine Songs, doch ein großer Hit für ihn selbst war nicht dabei. Doch Dan Navarro lässt sich nicht beirren und macht weiter. Sein neues Album heißt "Horizon Line".

Wie klingt's?

Der südkalifornische Songwriter-Klang der siebziger Jahre, er lebt. Dan Navarro praktiziert ihn heute wie aus dem sprichwörtlichen Effeff. Elegante Gitarrenarbeit, geschmackvolle Arrangements, dazu eine reife Stimme, die gefühlvolle Songs singt. "Horizon Line" bietet zehn neue Navarro-Songs in gut vierzig Minuten. Immer wieder findet man darin amerikanischen Optimismus. "Hinterm Horizont geht's weiter" sang einst ein berühmter deutscher Kollege, ähnlich ist wohl auch die Perspektive von Dan Navarro.

Warum hören?

Am Ende des Albums steht auch die Hör-Erkenntnis, dass ein wirklich überragendes Song-Highlight hier nicht dabei ist. Das Ganze ist dennoch ein etwas harmonieseliges und auch melodienstarkes Package. Die eigentliche Kernkompetenz des Songwriters Navarro liegt in einem abgeklärten Schwelgen mit souveräner Distanz zu reiner Nostalgie. Mit viel Sehnsucht und Herz, im Kampf gegen die unerbittlich verrinnende Lebenszeit. Der Weg ist das Ziel und die Straße geht immer weiter.

Dan Navarro: "Horizon Line"

Das neue Album des Kaliforniers Dan Navarro bietet Songs mit viel Sehnsucht und Herz, im Kampf gegen die unerbittlich verrinnende Lebenszeit.

Bild: Red Hen

2 Songs über Pech in der Liebe

Das Trio "The Lone Bellow" aus Nashville hatte seinen Durchbruch direkt mit dem Debütalbum 2013. Damals schwammen sie auf der Welle des Folkrock-Revivals mit, das von Bands wie Mumford & Sons oder den Lumineers angeführt wurde. Jetzt haben The Lone Bellow ihr fünftes Album herausgebracht: "Love Songs for Losers".

Wie klingt's?

Während ihre Wurzeln im Folk, Country und Bluegrass noch hörbar sind, haben sie ihren Sound jetzt mit Anleihen bei 50er-Jahre-Soul und DooWop angereichert. Die Loser, die sie auf ihrem neuen Album besingen, und die auf verschiedenste Arten Pech in der Liebe haben, sind charmanterweise sie selbst. Dieses Augenzwinkern tut den neuen Stücken von The Lone Bellow gut, denn es gibt ihnen zumindest auf inhaltlicher Ebene eine Leichtigkeit, die ihnen auf musikalischer Ebene oft fehlt. Die Arrangements sind mit Bläsern und Streichern sehr orchestral gestaltet, was im besten Falle hymnisch und erhebend, im schlimmsten Falle aber überladen bis pathetisch wirkt.

Warum hören?

In der Vergangenheit hatten The Lone Bellow ihre Alben stets von renommierten Produzenten betreuen lassen. Bei "Love Songs for Losers" haben die drei Bandmitglieder zum ersten Mal selbst diese Rolle übernommen. Alles in allem ist es ein Album mit Höhen und Tiefen, das vor allem von einem zeugt: Dem unbedingten Willen von The Lone Bellow sich weiter zu entwickeln.

The Lone Bellow: "Love Songs For Losers"

Mit ihrem fünften Album haben sich The Lone Bellow – seit ihrem erfolgreichen Debüt von 2013 – weiterentwickelt.

Bild: Dualtone (H'Art)