Die Morgenandacht Jaja
Standdatum: 13. Juli 2023.
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- Verfügbar bis: 12. Juli 2025 Informationen zur Verweildauer
Jaja. Das ist ehrlich gesagt meine Reaktion, wenn ich ermahnt werde. Wenn mir jemand Anweisungen gibt. Als Kind hörte ich immer: Komm pünktlich nach Hause. Wasch dir vor dem Essen die Hände. Junge, kämm dir mal die Haare. Mach keinen Unsinn! Bleib sauber, lass die Finger vom Bösen. Jaja, dachte ich. Später hieß es: Tu mehr für deinen Erfolg, lern doch was Gescheites. Oder etwas christlicher motiviert: Bleib um Gottes Willen in der Spur, die wir dir mühsam vorgegeben haben. Wir haben dich zum Guten erzogen. Vergiss das nicht. Danke, liebe Eltern. Ich denke gelegentlich daran. Jaja.
Dass dieses "Jaja" nicht etwa begeisterte Zustimmung bedeutet, ist klar. Jaja heißt im Grunde: "Vergiss es". Nett ausgedrückt. Es bedeutet: Nervt mich nicht, ich weiß es doch. Lasst mich einfach damit in Ruhe. Wer mag schon Ermahnungen hören? Niemand. In der Bibel gibt es eine Fülle von Ermahnungen. Der 1. Petrusbrief zum Beispiel kann gar nicht genug davon aufzählen: "Seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig." (1. Petrus 3,8) Eine geballte Ladung "Christenlehre"! Meine Familie hätte noch hinzugefügt: "Und immer schön anständig bleiben. Mach uns keine Schande." Jaja.
Wer Menschen zu einem anderen Leben verlocken will, darf aber nicht nur mit dem Zeigefinger drohen. Der darf nicht nur sagen: Tu dies, tu das. Der muss mit etwas Schönem locken. Irgendwie eine Aussicht nach vorn eröffnen. Mit einer Hoffnung winken. Sonst bleibt der eigene Lebensstil derselbe. Ich habe mal in einer Hobbymannschaft Fußball gespielt. Wir waren nicht gerade die Trainingsweltmeister. Um nicht zu sagen: Wir waren faul wie die Sünde. Kein Wunder, dass fast alle unsere Spiele verloren gingen. Dann hatte unser Trainer eine Idee: "Wenn ihr die Sache mal ein bisschen ernster nehmt, dann spendiere ich euch ein Wochenende Berlin." Was soll ich sagen? Der Ball lief plötzlich bei uns.
Ermahnungen allein bringen gar nichts. Du musst eine Hoffnung vor Augen haben. Hoffen kommt von Hüpfen. Klingt lustig, ist aber wahr. Das Wort Hoffnung hat seinen Ursprung in Hopen, also Hopsen, Hüpfen. So wie Kinder eben hüpfen, wenn sie sich auf ein Geschenk unbändig freuen. Was ist deine Hoffnung, die dich bewegt? Worauf freust du am meisten? Dann leb' doch mal so, als ob diese Hoffnung der Treibstoff deines Lebens wäre. Sag ja dazu! Worauf auch immer du deine Hoffnung setzt.