Die Morgenandacht "Buon natale!" – Weihnachten in Italien

Porträt von Jeanette Querfurth

Die Morgenandacht "Buon natale!" – Weihnachten in Italien

Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Italien.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Italien.

"Buon natale", so sagt man in Italien "Frohe Weihnachten". Advent und Weihnachten ist vor allem für die Kinder Italiens ein wunderbares Fest. Immer wieder gibt es in der Weihnachtszeit für sie kleine Geschenke. Es beginnt am 6. Dezember. Da legt San Nicola den Kindern kleine Päckchen vor die Zimmertür.
Nur wenige Tage danach gibt es schon wieder Präsente. Denn am 13. Dezember wird auch in Italien – wie in Schweden – das Luciafest gefeiert. Zu Santa Lucia bekommen die Kinder Geschenke. Aber weil Lucia, die im 4. Jahrhundert lebte, ihr Vermögen den Armen vermachte, gibt es bis heute in Italien am 13. Dezember ein Essen für die Armen, das „Torrone dei poveri“. Aber auch die Tiere gehen nicht leer aus. In traditionsbewussten Gegenden wird am Vorabend des 13. Dezember ein Stück Brot und ein Schälchen Milch vor die Tür gestellt – für den Esel, auf dem die Lichterkönigin kommt.

In Italien spielen  Weihnachtskrippen eine große Rolle. Etwa zwei Wochen vor Heiligabend werden überall in Familien Krippen mit viel Liebe aufgebaut. Manche sind so groß wie ein halbes Zimmer. Und die Nachbarn wetteifern darum, wer die schönste Krippe hat. Dass der Advent eine Fastenzeit ist, was bei uns fast vergessen scheint, kann man in Italien noch spüren. Am Tag vor Heiligabend wird nach katholischem Brauch streng gefastet, nicht gegessen und getrunken. Wenn aber auf der Engelsburg in Rom am Heiligabend die Kanonen Salut geschossen haben, darf gefeiert werden. Dann beginnt Weihnachten.

Wie in vielen Ländern, biegen sich auch in Italien die Tische unter lauter Köstlichkeiten: Hühnchen und Fisch, Kuchen und Panna Cotta, Amarettini und Honigbällchen. In Italien wird an diesem Abend in vielen Familien auch die sogenannte "Urne des Schicksals" aufgestellt, die kleine Lose für Geschenke enthält, die man durch Glück beim Ziehen gewinnen kann.
Die richtig großen Geschenke bekommen die Kinder aber erst am 6. Januar, beim Dreikönigsfest. Nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind bringt sie dann, sondern eine gute Hexe: Befana. Sie bringt den lieben Kindern Geschenke und den bösen zur Strafe ein Stück Kohle. Für Viele auch beides. So richtig schlimm ist das nicht, denn auch den frechen Kindern wird das Stück Kohle süß: Es ist aus Schokolade… Buon Natale!

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

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