Die Morgenandacht "Merry Christmas!" – Weihnachten in Groß-Britannien

Porträt von Jeanette Querfurth

Die Morgenandacht "Merry Christmas!" – Weihnachten in Groß-Britannien

Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Groß-Britannien.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Weihnachten weltweit. Pastorin Jeannette Querfurth unternimmt in dieser Woche eine Weltreise zu Weihnachtsbräuchen in verschiedenen Ländern. Heute macht sie Station in Groß-Britannien.

"Merry Christmas" – so sagt man in Groß-Britannien. "Frohe Weihnachten". Wenn es soweit ist, dann hängen in jeder britischen Wohnung schon etliche Weihnachtskarten von Freunden und Verwandten an Wäscheleinen aufgereiht. Über eine Milliarde Weihnachtskarten schicken sich die Briten immer noch gegenseitig. Das sind mindestens 15 Karten pro Person! Wenn man bedenkt, dass die kleinen Kinder noch gar nicht schreiben können und es vielleicht auch Kartenmuffel gibt, bleibt für die anderen ein gewaltiger Berg übrig. Aber die Briten lieben das.
In England mischen sich bis heute christliche Traditionen mit anderen Bräuchen. Zum Beispiel die Geschichte mit dem Mistelzweig, dem "Mistletoe", der in den Wohnungen oft über der Tür hängt. Hält sich jemand unter einem Mistelzweig auf, so muss er sich, ob er will oder nicht, gefallen lassen, dass er geküsst wird.

Heiligabend dient in England der Einstimmung auf das große Fest am 25. und 26. Die Familienmitglieder hängen Strümpfe an den Kamin. Die Weihnachtsstrümpfe sind übrigens oft selbst gestrickt. Allerdings wird mit der Größe der Socken oft geschummelt. Schuhgröße 54 verspricht halt größere Geschenke.
Am Heiligabend finden wie bei uns am späten Nachmittag die ersten Gottesdienste statt, mit einem Krippenspiel für die Kinder. Abends steht in englischen Familien stundenlanges Essen auf dem Programm. Truthahn, Eierpunsch und Plumpudding dürfen nicht fehlen. Nach dem Essen wird in vielen Familien und auf Partys ausgelassen getanzt. Gegen Mitternacht aber gehen viele Erwachsene in den Gottesdienst.

Der britische Weihnachtsmann, "Father Christmas", kommt heimlich in dieser Nacht und füllt die aufgehängten Strümpfe. Am nächsten Morgen flitzen die Kinder sofort nach dem Aufwachen los und packen ihre Geschenke aus – meist noch im Schlafanzug. Mittags findet das nächste Festessen statt. An der Tafel geht es wieder ziemlich fröhlich zu.
Wenn der Hauptgang vorbei ist, wird es höchste Zeit für die "Christmas cracker", die Knallbonbons. Jeweils zwei Personen halten einen Cracker an den Enden fest, ziehen kräftig, es gibt einen Knall und die kleinen Schätze purzeln aus der Hülle. Papierkronen und kleiner Schnickschnack kommen zutage. Am Ende sitzen alle mit goldenen Pappkrönchen da.

Ganz wichtig: Um 15 Uhr versammelt sich dann die gesamte Familie vor dem Fernseher, um der zehnminütigen Weihnachtsansprache von King Charles zu lauschen. Und auch der wünscht am Ende: Merry Christmas!

Autor/Autorin

  • Jeannette Querfurth

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