Die Morgenandacht Engelsgesang

Frauke Löffler
Frauke Löffler

Die Morgenandacht Engelsgesang

Pastorin Frauke Löffler geht in dieser Woche auf Entdeckungsreise. Sie sucht Engel im Alltag. Heute findet sie einen fröhlichen kleinen, der ein bisschen schief singt.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Pastorin Frauke Löffler geht in dieser Woche auf Entdeckungsreise. Sie sucht Engel im Alltag. Heute findet sie einen fröhlichen kleinen, der ein bisschen schief singt.

Die erste Hunderunde ganz früh am Morgen. Es ist noch dämmrig an diesem spätsommerlichen und Morgen. Noch sind kaum Geräusche zu hören, auch die Vögel haben zu dieser Jahreszeit ihr morgendliches Konzert eingestellt. Der Hund schnuppert sich aufgeregt die Straße entlang und bleibt neben einem Haus stehen. Ich natürlich mit ihm. Da klingt ein frei improvisiertes "Lalala" eines Kindes aus einem Fenster, gefolgt von einem fröhlichen Glucksen. Dann geht das "Lalala" weiter. Ich bleibe stehen und lausche. Es ist keine schöne Melodie, die ich da höre, aber die fröhliche Kinderstimme berührt mich. Die Freude schwappt aus dem Fenster zu mir herunter und mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich weiter.

Ein paar Wochen vorher hatte ich ein wunderbares Konzert gehört, bei dem acht Sänger und Sängerinnen das ganze Publikum mit ihrem Gesang verzaubert hatten. Beim Rausgehen hörte ich jemanden sagen: "Das war ja engelsgleich!" Dem konnte ich damals nur zustimmen. Während sie sangen, hatte ich das Gefühl, dass mir mit ihrem Gesang etwas von Gott erzählten, ohne dass ich die Worte verstand. Ihr Gesang brachte Leichtigkeit in den Raum und mich Gott ein Stück näher.

"Wie ein Engel", denke ich nun auch an diesem Morgen, ein Engel, der ein Stück von Gottes Freundlichkeit in meinen Tag bringt. Etwas schräg in der Melodie vielleicht und nicht gerade das, was ich mir eigentlich unter Engelsgesang vorstellen würde. Aber voller Freude, die mich daran erinnert, dass dieser Tag schön werden könnte.

Den Engeln wird nachgesagt, dass sie besonders musikalisch seien und gut singen könnten. In dieser Vorstellung bevölkern ganze Engelorchester in der Vorweihnachtszeit die Wohnzimmer. Aber biblisch ist das schlecht belegt. Da gibt es die, die den Hirten auf dem Felde die frohe Botschaft bringen, dass Gott selbst Mensch wurde und nun in einer Krippe liegt. Aber eigentlich sprechen sie ihr "Ehre sei Gott in der Höhe" nur. Auch die Engel, die bei der Berufung des Propheten Jesaja auftauchen, sagen "Heilig, heilig, heilig", vom Singen ist da nicht die Rede. Trotzdem ist die Vorstellung schön, dass sie singen könnten und uns Menschen so auf ihre Weise Gott nahe bringen – gesungen und mit Tönen, die uns im tiefsten Inneren berühren und unser Herz öffnen, engelsgleich eben.
Mein kleiner Engel an diesem Morgen sollte vielleicht noch ein bisschen üben mit seinem Gesang, aber eines kann er schon: Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern!

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  • Frauke Löffler

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