Im Porträt Petra Reski lässt sich von der Mafia nicht einschüchtern
Standdatum: 10. Februar 2025.
![Bild: Radio Bremen | Lisa-Maria Röhling Petra Reski sitzt auf der Bühne der Wintergäste-Reihe von Bremen Zwei](/bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-2560x1440_c-1739178466398.jpg 2560w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-2240x1260_c-1739178466398.jpg 2240w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-1920x1080_c-1739178466398.jpg 1920w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-1600x900_c-1739178466398.jpg 1600w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-1280x720_c-1739178466398.jpg 1280w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-1120x630_c-1739178466398.jpg 1120w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-960x540_c-1739178466398.jpg 960w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-800x450_c-1739178466398.jpg 800w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-640x360_c-1739178466398.jpg 640w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-512x288_c-1739178466398.jpg 512w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-320x180_c-1739178466398.jpg 320w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-256x144_c-1739178466398.jpg 256w, /bilder/wintergast-petra-reski-108~_v-160x90_c-1739178466398.jpg 160w)
Mit ihrem neuen Buch "All’italiana! Wie ich versuchte, Italienerin zu werden" erzählt Petra Reski von ihrer Liebe zu Land, Leuten und italienischer Lebensart.
Petra Reski lässt sich von der Mafia nicht einschüchtern
Petra Reski hat sich schon mit mächtigen Männern angelegt. Mit der Mafia zum Beispiel. Die Autorin hat Bücher über deren Machenschaften geschrieben und sich damit keine Freunde gemacht.
Ich hatte dann auch Polizeischutz und das hat mich beschäftigt. Aber irgendwann hab ich mir gesagt: Scheiss drauf.
Journalistin Petra Reski darüber, wie sie mit Drohungen umgeht.
Sie erzählt davon aber mit einer resoluten Leichtigkeit in kurzen Sätzen und trockenem Plauderton. Selbst als sie von einer Lesung erzählt, bei der ein Kritiker im Publikum saß und ihr drohte. "Das sollte ein Signal sein an mich. Die haben halt gedacht, sie können mal eine Blondine erschrecken."
Knäckebrot statt Espresso
Petra Reski lässt sich von so etwas nicht beeindrucken – und ihre Wahlheimat Italien würde sie sowieso nicht hinter sich lassen. Auch, weil sie mit einem Italiener verheiratet ist. Typisches italienisches Frühstück mit Espresso und Dolci gibt es bei ihr und ihrem Mann nicht: "Wir essen Knäckebrot. Aber mein Mann ist bis heute nicht in der Lage, das Wort Knäckebrot auszusprechen. Er sagt immer 'Knäcke-Knäcke'."
![Bild: Radio Bremen | Lisa-Maria Röhling Petra Reski auf der Bühne von Bremen Zwei](/bilder/livegast-petra-reski-100~_v-2560x1440_c-1739178495183.jpg 2560w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-2240x1260_c-1739178495183.jpg 2240w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-1920x1080_c-1739178495183.jpg 1920w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-1600x900_c-1739178495183.jpg 1600w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-1280x720_c-1739178495183.jpg 1280w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-1120x630_c-1739178495183.jpg 1120w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-960x540_c-1739178495183.jpg 960w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-800x450_c-1739178495183.jpg 800w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-640x360_c-1739178495183.jpg 640w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-512x288_c-1739178495183.jpg 512w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-320x180_c-1739178495183.jpg 320w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-256x144_c-1739178495183.jpg 256w, /bilder/livegast-petra-reski-100~_v-160x90_c-1739178495183.jpg 160w)
Familie mit Mafia-Tendenzen
Dass sie irgendwann einmal in Italien landen würde, das wurde ihr irgendwie in die Wiege gelegt, sagt Petra Reski: Sie komme aus einer ostpreußisch-schlesischen Großfamilie und die sei schon fast italienisch angelegt gewesen – einschließlich Mafia-Tendenzen. Ganz so schlimm sei es nicht gewesen. "Aber das Potenzial dafür – 'Familie über alles. Alles, was der Familie dient, ist gut. Wir halten zusammen.' Meine Mutter unterteilt die Welt bis heute in 'Wir und die Fremden'." Und auch ihre Karriere war für die im Ruhrgebiet geborene Reski vorbestimmt.
Mein Vater hat mich kurz nach der Taufe unter die Küchenlampe gehalten und hat zum großen Erstaunen der Familie gesagt: 'Die wird mal Auslandskorrespondentin.'
Petra Reski über den eigentlichen Beginn ihrer Karriere als Journalistin
Inzwischen hat Petra Reski auch mehrere Romane geschrieben. Und die geben ihr eine ganz neue Freiheit. "Ich hatte keine Lust mehr, bei jedem Buch mit dem Anwalt zu sitzen und zu sehen, dass ich das nicht schreiben kann und das nicht schreiben kann." Deswegen habe sie mit einem Roman begonnen, da müsse sie schließlich keine Rücksicht nehmen. "Das war eine große Befreiung, dass ich das, was ich nicht schreiben durfte, in den Romanen unterbringen konnte."
Petra Reski erzählt mit viel Leidenschaft und manchmal etwas Wut darüber, wie es gerade um Italien und speziell Venedig steht – den Ausverkauf der Stadt, die vielen Touristen, der steigende Meeresspiegel. Den Rücken kehren würde sie der Stadt trotzdem nicht: "Ich bin an Menschen gebunden und ich bin an den Venezianer an meiner Seite gebunden und wenn der sagt: 'Wir ziehen morgen nach Peking, dann packe ich meine Koffer'. Aber: Die Wahrscheinlichkeit liegt bei gleich null. Also: Wir bleiben in Venedig."
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 10. Februar 2025, 18:05 Uhr