Luchs des Monats Eine philosophische Gute-Nacht-Geschichte
Standdatum: 6. April 2023.
Der Luchs-Preis April geht an die Autorin Noemi Schneider und das Illustratoren-Duo Golden Cosmos für ihr Buch "Ludwig und das Nashorn". Ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch über einen kleinen Jungen, der Philosoph werden will, in dem es viel zu entdecken gibt.
In dieser "philosophischen Gute-Nacht-Geschichte" ist an Schlaf erst einmal nicht zu denken: Frei nach Ludwig Wittgensteins Frage "Existiert etwas nur, wenn man es sieht?" übt sich in diesem Bilderbuch ein kleiner Ludwig mit "wild leuchtendem orangepinkfarbenem Haar" im Philosophieren. Er behauptet, dass ein riesiges Nashorn in seinem Kinderzimmer sei, was sein Vater als Quatsch abtut. Es folgt eine Nashornsuche im Kinderzimmer, die die philosophische Ordnung der alltäglichen Wahrnehmung gehörig aus den Angeln hebt.
Urteil der Jury
Das Berliner Künstler-Duo Golden Kosmos, das regelmäßig für den New Yorker und die New York Times arbeitet, bringt durch das Zusammenwirken von Neonrot und abgedeckten Farbtönen "jede Doppelseite zum Leuchten", lobt der Autor und Philosoph Jörg Bernard. Der Luchs-Juror fasst zusammen: "Es zeugt von großer Kunst, wie sich Text und Bild in ihrem Zusammenspiel aufs Einfachste beschränken und gleichzeitig das Unsichtbare mit viel Witz und Wärme sichtbar machen."
Die Luchs-Jury empfiehlt außerdem
- das Bilderbuch "In der Schlange der Träume" von Rita Sineiro und Laia Domènech (Ill.) (Knesebeck), empfohlen ab 4 Jahren.
- das Kinderbuch "Dieser Sommer mit Jente" von Enne Koens (Gerstenberg), empfohlen ab 10 Jahren.
- das Jugendbuch "Einfach nur Paul" von Tania Witte (Arena), empfohlen ab 12 Jahren.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 6. April 2023, 15:10 Uhr