Die Morgenandacht Ich geh‘ meine eigenen Wege

Sabine Kurth
Sabine Kurth

Die Morgenandacht Ich geh‘ meine eigenen Wege

Die Lieder von Heinz-Rudolf Kunze begleiten Pastorin Sabine Kurth seit vier Jahrzehnten. Das nimmt sie zum Anlass, um in dieser Woche ein paar Songs davon näher unter die Lupe zu nehmen, die ihr etwas bedeuten. Heute: "Ich geh' meine eigenen Wege".

Bild: Radio Bremen

Informationen zum Audio

Die Lieder von Heinz-Rudolf Kunze begleiten Pastorin Sabine Kurth seit vier Jahrzehnten. Das nimmt sie zum Anlass, um in dieser Woche ein paar Songs davon näher unter die Lupe zu nehmen, die ihr etwas bedeuten. Heute: „Ich geh' meine eigenen Wege“

Ich mag die Lieder von Heinz-Rudolf Kunze. Seine Musik begleitet mich schon seit vier Jahrzehnten. Nicht alle Lieder sprechen mich an. Doch mit vielen verbinde ich Erlebnisse, Ereignisse, Lebensgeschichte. Als ich Anfang der 80er mit 20 Jahre mit meinem Studium in Kiel angefangen habe, bin ich das erste Mal in einem Kunze-Konzert gewesen. Ich kann mich gut daran erinnern. Weit weg von Zuhause. Machen können, was ich wollte. Keiner der sagt: Du musst aber um zehn wieder hier sein. Ein verräucherter Raum, die Musik zu laut, es war viel zu voll. Und es war einfach nur gut. Da sang jemand von Sachen, die mich auch beschäftigt haben. Brachte es mit Spitzfindigkeit und belehrender Rhetorik auf den Punkt.

Ich war so stolz. Und auch ein bisschen blauäugig. Fehlentscheidungen inklusive. Über 20 Jahre später entstand das Lied "Ich geh' meine eigenen Wege." Ein Lied über das Leben. Über Aufbruch und Scheitern. Über die Chance, wenn ich neue Wege gehe, mich entscheide, etwas in meinem Leben zu verändern. Aber auch der Hinweis, dass unbekannte Wege auch Risiken beinhalten . "Ich geh' meine eigenen Wege, ein Ende ist nicht abzusehen. Eigene Wege sind schwer zu beschreiben, sie entstehen ja erst beim Gehen." Wie gut ich das mit 61 Jahren nachvollziehen kann. Jetzt weiß ich, dass meine geplanten Wege von damals gescheitert sind und eben auch ziemlich falsch für mich waren.

Ich bin auch so manche unbekannte Wege gegangen. Die ich gar nicht gehen wollte. Habe Wege eingeschlagen, die ungut waren, die wehgetan haben. Nicht nur mir, auch anderen. Zur falschen Zeit den falschen Menschen geliebt. Eine Freundschaft verloren aus Unbedachtheit. All das mit vielen Tränen verbunden. Aber dann gab es die Wege, die ich niemals von alleine gegangen wäre. Die mich dann aber an genau die richtigen Orte, zu Herzensmenschen  gebracht haben. Beruflich einige Sackgassen gegangen, die mich dann aber genau an die Orte gebracht haben, an denen es mir heute gut geht. An denen ich richtig bin. Hoffe ich… Manche Turbulenzen im Privaten. Konflikte und Versöhnungen.

Eigene Wege gehen – das ist nicht immer leicht. Da geht es nicht immer geradeaus. Manchmal muss ich mutig sein, Sicherheiten loslassen und Platz für Neues machen. Ungewisse Wege machen ja auch  Angst. Doch wenn ich merke, so geht es nicht weiter, dann darf ich losgehen und abwarten, was da auf mich zu kommt. Und bei all den Wegen, die ich schon gegangen bin und auch noch gehen werde, bin ich nicht alleine. Denn ich weiß, dass Gott bei mir ist. Mir die Hand hält, wenn ich es brauche. Mir den Rücken stärkt, wenn ich zögerlich bin. Mit ihm zusammen kann ich meine eigenen Wege gehen.

Autor/Autorin

  • Sabine Kurth

Bremen Zwei Livestream & aktuelle Sendung.

Der Vormittag mit Britta Lumma

Der Vormittag

Jetzt läuft:

Rhonda The More We Are Together
  • Jetzt läuft:

    Rhonda The More We Are Together