Die Morgenandacht Dein Reich

Timm Lohse
Timm Lohse

Die Morgenandacht Dein Reich

Pastor Timm Lohse spricht in dieser Woche über das zentrale Gebet der Christinnen und Christen: Das Vaterunser.
Heute über das Reich Gottes.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Pastor Timm Lohse spricht in dieser Woche über das zentrale Gebet der Christinnen und Christen: Das Vaterunser.
Heute über das Reich Gottes.

Vater unser: Dein Reich komme. Dein Wille geschehe. Bei "Reich" denken wir in erster Linie an einen geografischen Bereich. Und an Macht und Herrschaft eines Königs, Kaisers oder gar Führers, der seinen Willen durchzusetzen vermag. Für uns ist das Geschichte, zum Teil ganz dunkle Geschichte. Nun hat jeder aber gern sein Reich, in dem er bestimmen und seinen Willen durchsetzen kann. Unser Selbstwertgefühl hängt unmittelbar damit zusammen, dass wir einen Bereich haben, wo unser Wille geschieht.

Im Vaterunser richten sich die beiden Bitten auf eine Erfüllung in der Zukunft: Dein Reich komme, dein Wille geschehe. Beides ist nicht einfach schon da, das soll erst Wirklichkeit werden. Das hätten wir gern: Gott soll einfach da sein und zeigen, wie weit seine Macht reicht, und nicht erst kommen, nachdem nichts mehr zu machen ist und wir so bitter zu spüren bekommen, dass Gott nicht zu erreichen ist. Gottes Wille soll sich zeigen und klar erkennbar sein, bevor wir von der Willkür des Schicksals heimgesucht werden. Und wir daran verzweifeln, dass wir es nicht hindern können. Gerade dann möchten wir es spüren, dass wir im Bereich Gottes sind und sein Wille geschieht. Wir bitten im Vaterunser darum, dass es auf Erden so wird wie im Himmel.

Im Himmel, im Reich Gottes, da geschieht ja sein Wille. Da gelten die Werte Gottes. Da ist die Liebe das Grundelement des Miteinanders. Da küssen sich Friede und Gerechtigkeit. Da liegt das Lamm beim Wolf und der Knabe hält seine Hand in das Loch der Natter. Eine Welt, von der wir nur träumen können. Dass dieser Traum auf Erden Wirklichkeit werden kann, erfahren wir durch Jesus.

In den irdischen Situationen des palästinensischen Alltags tut sich für Jesus und die Menschen um ihn herum der Himmel auf. Und Gottes Stimme bekundet: Daran habe ich Wohlgefallen. Das gefällt mir. Jedoch:
Mehr als ein punktuelles Aufblitzen des Reiches Gottes, mehr als ein ermutigendes Zeichen, dass Gottes Wille geschieht, wird es – wie damals mit Jesus – auf Erden nicht geben. Wenn wir im Vaterunser darum bitten, wird es allerdings immer wieder geschehen.

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  • Timm Lohse

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