Die Morgenandacht Ein genialer Denker und Theologe mit Einfluss

Andreas Egbers-Nankemann

Die Morgenandacht Ein genialer Denker und Theologe mit Einfluss

Viele Zitate sind von Augustinus bekannt. Der Theologe blieb sein Leben lang Fragender und Suchender, wie Andreas Egbers-Nankemann erklärt.

Bild: Radio Bremen | Marin von Minden

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Viele Zitate sind von Augustinus bekannt. Der Theologe blieb sein Leben lang Fragender und Suchender, wie Andreas Egbers-Nankemann erklärt.

Er war "der größte Philosoph, genialste Denker und wohl einflussreichste Theologen der jungen Kirche", heißt es in einem Heiligenlexikon über Augustinus, dessen Fest die Kirche heute feiert. Von 354 – 430 lebte der Heilige in Nordafrika und Italien. Viele seiner Gedanken werden auch heute noch gern zitiert: "Ruhelos ist unser Herz, bis es ruhet in Dir", ist zum Beispiel ein Vers, der häufiger in Traueranzeigen gedruckt wird. Andere Zitate von Augustinus werden gern als Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben: "Du kannst nur das in anderen entzünden, was in dir selber brennt." Oder: "Liebe – und tu was du willst." Oder: "Unser ganzes Leben gleicht einer Reise. Es kommt nicht darauf an, die Hindernisse zu umgehen, sondern sie zu meistern."

Wer war Augustinus? Sein Vater war als städtischer Beamter tätig. Wahrscheinlich huldigte er dem römischen Glauben an viele Götter. Die Mutter Monica entstammte als getaufte Christin einer christlichen Familie. Sie erzog Augustinus christlich, ließ ihn aber nicht taufen – die Kindertaufe war damals noch nicht üblich. Ein vermögender Verwandter unterstützte Augustinus finanziell nach dem frühen Tod des Vaters und verschaffte ihm auch einen sozialen Aufstieg. Von Augustinus gibt es viele Darstellungen und Legenden.

 Eine Legende erzählt, wie er am Ufer des Meeres wandelnd und in tiefes Nachdenken versunken einen kleinen Jungen sah, der mit einer Muschel Wasser schöpfte und in eine Sandgrube goss. Befragt, was er tue, antwortete das Kind: "Dasselbe, was du tust! Du willst die Unergründlichkeit Gottes mit deinen Gedanken ausschöpfen – ich versuche, das Meer auszuschöpfen!" Diese Geschichte bringt auf den Punkt, was das Leben des Augustinus gekennzeichnet hat: Er blieb immer ein Fragender, ein Suchender. Gerade die Auseinandersetzung mit Gott lieferte ihm eher weitere Fragen als Antworten; einige Zitate dazu: "Was du begreifst, ist nicht Gott". Und: "Besser kennt Gott, wer ihn nicht zu kennen bekennt". "Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was er ist, zu erkennen anfangen, was er nicht ist."

Von ihm sind fast 1000 Predigten, 113 Bücher und 218 Briefe überliefert. Stark vom griechischen Philosophen Plato geprägt, war Augustinus die Welt der Erfahrung weniger wichtig als die Welt des Geistes. Nach Augustinus gab der Schöpfer dem Menschen die Vernunft, um Gott besser verstehen zu können, und den freien Willen, um verantwortungsbewusste Entscheidungen vor Gott treffen zu können.


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  • Andreas Egbers-Nankemann

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