Die Morgenandacht Nikolaus und die drei Goldklumpen

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Nikolaus und die drei Goldklumpen

Wer heute im Stiefel nicht nur Schokolade, sondern auch Mandarinen gefunden hat, hatte besonderes Glück. Sein Nikolaus achtet auf Tradition. Pastorin Andrea Schneider erinnert an eine alte Legende.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Wer heute im Stiefel nicht nur Schokolade, sondern auch Mandarinen gefunden hat, hatte besonderes Glück. Sein Nikolaus achtet auf Tradition. Pastorin Andrea Schneider erinnert an eine alte Legende.

Haben Sie heute Morgen in Ihrem Schuh nicht nur Süßigkeiten gefunden, sondern auch Mandarinen oder eine Apfelsine? Dann hatten Sie es mit einem Nikolaus zu tun, der auf Tradition achtet: Äpfel, Apfelsinen oder Mandarinen erinnern an goldenen Kugeln. Und die gehören traditionell zur Ausstattung des Nikolaus, lange bevor ihm die Coca-Cola-Werbung sein rot-weißes Gewand verpasst hat.

Nikolaus war in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra in der heutigen Türkei und ist eine der populärsten Heiligenfiguren.
In allen christlichen Ländern gibt es eine Fülle von Nikolaus-Bräuchen und zahlreiche Legenden ranken sich um sein Leben. Häufig wird der Heilige Nikolaus in der christlichen Kunst mit goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt. Eine Legende erzählt, warum:
Ein bitterarmer Mann in Myra hatte drei Töchter. Mangels Mitgift konnte er sie nicht ordentlich verheiraten und es schien ihnen nichts anderes übrig zu bleiben als die Prostitution.Bischof Nikolaus, der gerade eine ansehnliche Erbschaft gemacht hatte, erfuhr von der Notlage des Vaters. In drei auf einander folgenden Nächten warf er jeweils einen großen Goldklumpen durch das Zimmerfenster der drei Jungfrauen. Und die blieben so davor bewahrt, als Straßenmädchen ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

Nikolaus ist bis heute populär sozusagen als "Streetworker", als Mensch, der sich um die kleinen Leute kümmerte. Sicherlich hatte er den bischöflichen Kopf voll mit anspruchsvollen Aufgaben und wichtigen Terminen. Aber davon ließ er sich nicht den Blick verstellen für die Not von Menschen um ihn herum. Und half, wo er konnte. So gesehen ist der Nikolaustag nicht nur ein netter Brauch und ein schoko-süßer Angriff auf unsere schlanke Linie. Er kann auch ein Anstupser sein, mal die eigenen schwierigen Probleme und berechtigten Bedürfnisse hintenan zu stellen und darauf zu schauen, wie es anderen Menschen geht und was sie brauchen – ganz nah im Büro oder in der Wohnung nebenan oder auch an anderen Ecken der Erde.

In diesen Tagen flattern uns ja jede Menge Spendenaufrufe ins Haus. Zugegeben – manchmal nervt`s. Aber auch Sie kennen sicher die eine oder andere Organisation, der Sie vertrauen. Gönnen Sie es sich doch, Gutes zu tun! Manch ein verschenkter Goldklumpen macht uns nicht wirklich ärmer – aber andern hilft er zum Leben…

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  • Andrea Schneider

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