Die Morgenandacht Schönheit

Ragna Miller

Die Morgenandacht Schönheit

Die gnadenlosen Urteile von Frauen über ihre eigenen Körper bringen Pastorin Ragna Miller zum Verzweifeln. Sie wünscht sich, dass Frauen sich so schön sehen könnten wie sie sind.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Die gnadenlosen Urteile von Frauen über ihre eigenen Körper bringen Pastorin Ragna Miller zum Verzweifeln. Sie wünscht sich, dass Frauen sich so schön sehen könnten wie sie sind.

Sie sagt: Boah, wie seh ich denn aus? Sie sagt: Ich könnte schreien, wenn ich meine Oberschenkel sehe. Sie sagt: Meine Oberarme kann ich niemanden zumuten.
Sie sagt: Ich bin eine Problemzone. Überall. Sie nennt sich fett. Häßlich. Eklig.
Und ich denke: Du bist so schön, wenn ich dich sehe.
Ich denke: Über niemand anderen denkst du so schlimme Sache.
Ich denke: Wenn es das ist, was du sagst, wie garstig mögen die Worte sein, die du innerlich über dich denkst?

Es gibt so viele Frauen, über Männer kann ich weniger sagen, die grausige Urteile über sich selber fällen. Über Bauch. Beine. Po. Über ihre Hüften. Über Haut und Haar. Über angeblich unförmige Schenkel. Und über ihr Doppelkinn sowieso.
Warum sind wir so böse zu uns selber? Sagen so grausige Dinge?
Hassen, den Körper, der uns geschenkt wurde?
Was müsste geschehen, damit wir anders über uns sprechen?
Was müsste geschehen, damit Du die Schönheit siehst, die ich sehe, wenn du auf mich zukommst?

Wir trainieren die Muskeln, um Bauchfett zu verlieren und Fitness zu erlangen.
Sind gefangen in den Urteilen der Welt über Schönheit. Tag für Tag nicht bereit, eigene Urteile zu treffen. Stecken uns selber hinter die Gitter und machen uns brutal fertig mit bösen Worten.
Wir trainieren die Muskeln.
Es ist an der Zeit, die Augen, das Herz und das Hirn zu trainieren. Die Schönheit zu sehen. In ihrer wunderbaren Vielfalt.

Ich schlage vor: Eine Trainingseinheit in zwei Schritten. Zum Teil entnommen der Bibel, dem Hohelied der Liebe im Alten Testament.
Und so könnte ein Training dann aussehen aussehen. Teil eins bitte gleich machen, direkt nach dem Aufstehen. Du blickst in den Spiegel und sagst:
Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du.
Schön sind die kleinen Falten, denn sie erzählen deine Geschichte.
Schön ist der Speck und auch Zellulite, denn es ist alles so völlig egal. Du, meine Freundin, bist eine exquisite schöne Frau.
Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du.

Hast du einige Tage trainiert jeden Morgen, dann folgt Schritt zwei. Du sagst es anderen. Zur Begrüßung. Am besten direkt nach dem Hallo. Du sagst:
Siehe, meine Freundin, du bist schön. Siehe, schön bist du.
Sagst es einfach so. Sagst es, wenn sie böse lästert über Bauch, Beine, Po. Wenn du fast weinen musst über ihre bösen Urteile über sich selbst.

Und ich bin fast gewiss: Solche Worte verändern die Welt. Liebevolle Worte, die der Schönheit neu Geltung verschaffen. Du sagst:
Schön bist du, meine Freundin. Schön, bist du!
Und sie wird es sehen!

Autor/Autorin

  • Pastorin Ragna Miller

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