Die Morgenandacht Abweisen
Standdatum: 13. Juli 2024.
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Abgewiesen und ausgegrenzt zu werden, tut weh. "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen". Sagt Jesus. Pastorin Ragna Miller steht ratlos zwischen Gottes Wirklichkeit und politischen Entscheidungen.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Den Satz sagt Jesus. Und ich denke: Wirklich nicht schlecht. Kann mit kleinen leisen Gedanken auf Großes hinweisen. In kurzen Sätzen immerwährende Wahrheiten unterbringen. Wahrheiten, die in mir nachklingen. Weil sie etwas mit mir zu tun haben. Mit mir und der Welt. Mit mir und dir, oft auch mit Geld. Sie treffen mich und verändern mich – ob ich will oder nicht.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Sagt Jesus.
Und ich und du und die Welt sagen: Wer zu mir kommt, sollte einen Asylgrund vorweisen. Armut – reicht nicht, hat ja gelangt zum Reisen. Perspektivlosigkeit – ist nicht genug. Und der Zuzug der Familie ist auch eher schwierig. Wer zu uns nach Europa kommt, wird genau beäugt. Kann ja jeder kommen und erfreut sich dann unseres schönen Landes….
Zu den Rändern Europas geht unser Blick eher selten, weil wir sonst merken, dass in unseren Köpfen merkwürdige Regeln gelten.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Sagt Jesus.
Die Worte treffen mich. Ich kaue auf ihnen herum. Nicht abgewiesen werden – warum drückt er das so kompliziert aus? Als wolle dahinter eine andere Botschaft zugleich heraus. Mit der Wahl seiner Worte bringt er die Ablehnung selber ins Spiel. Diese Möglichkeit, dass ich nicht ankommen darf an meinem Ziel, dass man mich abweist, herausschmeißt… dass es plötzlich heißt. DU darfst hier nicht sein!
Und es zerreißt mir das Herz bei der Vorstellung, nicht ankommen zu dürfen. Nicht dazuzugehören. Außen vor zu sein. Wer will das schon? Nicht ich und nicht du und sicher kein Mensch auf dieser Welt. Es ist eine traurige Erfahrung, nicht dazuzugehören. Zurückgewiesen werden, als Mensch zu stören.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Sagt Jesus.
Was für ein kleiner leiser und weiser Gedanke. So ist es auf dieser Welt und so ist es mit meinem Glauben. Die Türen stehen nicht immer offen. An zu vielen Tagen bleibt es nur zu hoffen, dass diese Welt ein besserer Ort wird. Eines Tages. Dass ich und du uns Glauben, Hoffnung und Liebe bewahren, dass wir alle gemeinsam erfahren: Du bist willkommen. Denn oft genug fliegt die Menschheit aus der Kurve und baut Mauern. Im Kopf und auf weitem Feld. Als gehöre die Welt dir und mir, aber nicht ihm und ihr.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Sagt Jesus.
Jesu Worte von gestern bestimmen mein Heute und mein Morgen.
Mein Träumen und mein Sorgen. Ich kann heute so sein, wie ich bin, weil er mich schon gestern angenommen hat, wie ich morgen sein werde. Und weil das so ist, kann ich Verantwortung übernehmen für die Tage meines Lebens und diese Erde. Und es ist nicht vergebens, große Hoffnungen zu nähren und den Kindern den Weltfrieden zu erklären.
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Sagt Jesus.