Die Morgenandacht Was Fußball und Glaube verbindet
Standdatum: 14. Juli 2024.
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Religion und Fußball haben manches gemeinsam, findet Christof Haverkamp. Aber für den Sieg einer Mannschaft zu beten lehnt er ab.
Gut 13, 14 Stunden noch, dann ist das Finale im Berliner Olympiastadion auf jeden Fall vorbei. Am Ende der Europameisterschaft erleben wir hoffentlich noch einmal ein spannendes Spiel, bei dem wir mitzittern und mitfiebern können. Dann wissen wir, wer gewonnen hat.
Fußball ist hochemotional, es ist bekanntlich eine der schönsten Nebensachen der Welt – und eine Europameisterschaft schlägt eine Brücke über Sprachen und Nationen hinweg.
Auch wenn manche Vergleiche hinken – Religion und Fußball haben doch manches gemeinsam: Sie unterbrechen zunächst einmal die Routine unseres Alltags. Beim Fußball geht es um den Glauben an eine Mannschaft und die Hoffnung, Teil von etwas Größerem zu sein.
Für den Sieg einer Mannschaft beten – so läuft das bei Gott allerdings nicht. Gott ist keine Maschine, die Wünsche erfüllt. Oder anders formuliert: Gott ist nicht wie ein Kaffee-Automat, bei dem man eine Münze reinsteckt und dafür einen bestimmten Kaffee bekommt. Wäre ja auch schwierig, wenn die Fans beider Mannschaften jeweils für den Sieg ihres Teams beten. Aber beten kann ich trotzdem: Etwa für ein faires Spiel mit friedlichen Fans oder für die Gesundheit der Spieler.
So wie Fußball begeistert, braucht auch die Sache Jesu Begeisterte. Jesus ruft uns dazu auf, dass wir uns anstrengen für das Reich Gottes.Beim Fußball ist das klar: Denn nur wer sich anstrengt, wer trainiert, wer alles gibt, wer unbedingt den Sieg will, der kann Erfolg haben.
Fußball ist ein Mannschaftsspiel, das nur zusammen gelingt. Allein spielen ist unmöglich. Jeder einzelne Spieler kann noch so gut sein, als Einzelkämpfer kommt er nicht weiter. Nationaltrainer Julian Nagelsmann legte daher Wert darauf, das am besten funktionierende Team zusammenzustellen und nicht die besten Einzelspieler.
Ohne Teambuilding klappt es nicht. So ist es auch mit dem Glauben: Beten kann ich allein, aber "jeder glaubt für sich allein", das geht nicht. Es geht nur in Gemeinschaft. Und wenn der Apostel Paulus davon spricht, dass Gott die Gaben und Talente von Menschen verschieden verteilt hat, gilt das auch im Fußball: Torwart, Verteidiger, Stürmer – sie alle haben ihre eigenen Aufgaben. Und sie haben ein klares Ziel. Am Ende kann man sich über den Sieg gemeinsam freuen und feiern.
Ist Gott nun ein Fußballfan? Oder hat er Wichtigeres zu tun? Wäre er Schiedsrichter? Vermutlich ist er eher unser Trainer. Aber vielleicht sind das auch nur allzu menschliche Gedanken – und Gott denkt ganz anders.