Die Morgenandacht Was Leuchttürme bewirken können

Leuchttürme sind ein wenig wie Gott, findet Christof Haverkamp. Sie haben ein sicheres Fundament und geben uns im Sturm Orientierung.

Die Pfingsttage habe ich mit meiner Frau auf der Ostsee-Insel Rügen verbracht – wir waren Wandern und haben Radtouren gemacht. Dabei haben wir auch einige Leuchttürme entdeckt. An der Nordspitze von Rügen, auf der Steilküste am Kap Arkona, sind wir gleich an zwei Leuchttürmen vorbeigekommen, einer aus Backstein und einer aus Ziegelsteinen. Und bei einem Ausflug auf die Nachbarinsel Hiddensee führte unser Weg am weißen Leuchtturm mit dem Namen Dornbusch entlang.

Leuchttürme stehen nahe am Meer, sie brauchen ein solides Fundament. Sie werden an der Küste gebaut, damit sie mit ihrem Licht kilometerweit wichtige Signale aussenden. Sie geben mit ihrer Leuchtkraft den Seeleuten Orientierung, weisen ihnen den Weg – vor allem nachts und besonders in stürmischen Zeiten oder bei Nebel. Und sie warnen vor gefährlichen Untiefen wie Sandbänken oder schroffen Felsen.

In der Bibel kommen Leuchttürme zwar nicht vor. Aber Jesus sagt: "Ihr seid das Licht der Welt" (Matthäus 5, 14-16). Und:
"Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an und stellt sie dann unter ein Gefäß, im Gegenteil. Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten."
Soweit das Zitat.

Es bringt mich zu der Frage: Strahle ich wie ein Licht der Welt? Wie wirke ich auf meine Mitmenschen? Vor rund 45 Jahren kam ein neues Wort auf: Seit etwa 1980 sprechen wir von "Leuchtturmprojekten", und die müssen nicht zwingend nur an der Küste stehen. Sie wirken wie ein Signal auf andere und sind wie ein Vorbild zum Beispiel für spätere Vorhaben im Umweltschutz.

Leuchtturmprojekte sind besonders nachhaltig oder modern und strahlen wie ein Leuchtturm ihr Licht aus. Ich frage mich: An welchem Leuchtturm orientiere ich mich? Manchmal fühle ich mich wie ein Schiff auf rauer See, das kräftig von den Wellen des Lebens geschüttelt wird. So geht es auch Menschen mit einer schweren Krankheit. Sie sehen manchmal kein Licht und brauchen Orientierung, Hoffnung und Zuversicht.

Gut, wenn es dann einen Leuchtturm gibt – wenn es Gott gibt. Nicht, dass dann sofort alle Sorgen und Nöte verschwinden. Das wäre zu schön, doch es ist unrealistisch. Aber viele Menschen haben erfahren, dass Land in Sicht ist und Gott für sie da ist – wie ein Leuchtturm.