Die Morgenandacht Was Gott und die Sonne verbindet

Christof Haferkamp
Christof Haverkamp

Die Morgenandacht Was Gott und die Sonne verbindet

Die Sonne vergleicht Christof Haverkamp mit Gott: Wir können sie nicht direkt sehen, aber ihre Wirkung spüren. So ist es für ihn auch mit Gott.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Die Sonne vergleicht Christof Haverkamp mit Gott: Wir können sie nicht direkt sehen, aber ihre Wirkung spüren. So ist es für ihn auch mit Gott.

Erinnern Sie sich noch an den 11. August 1999? An diesem Tag vor 25 Jahren herrschte in Europa eine totale Sonnenfinsternis. Der Mond schob sich vor die Sonne, und mittags um halb eins war es für zwei Minuten und 17 Sekunden völlig dunkel. Millionen Menschen verfolgten das Naturschauspiel. Sie alle trugen einen speziellen Augenschutz. Es wäre gefährlich gewesen, direkt in die Sonne zu schauen – man hätte erblinden können.

Ganz klar: Wir Menschen können nicht direkt in die Sonne blicken. Aber wir spüren die Wirkung der Sonne. Das Licht leuchtet auf einmal, wenn wieder die Sonne scheint und nicht mehr Wolken oder der Mond sie verdecken.

Auch Gott können wir nicht direkt sehen. Wir können Gott nur erahnen. Wir wissen, dass es die Sonne gibt, auch nachts, wenn wir sie nicht sehen. Auch dann, wenn es den ganzen Tag lang regnet. Und so existiert für Christen auch Gott. So wie die Sonne uns wärmt, glauben wir, dass Gott uns liebt und immer bei uns ist. Dass er uns nicht fallen lässt.

"Gott der Herr ist Sonne und Schild", heißt es in Psalm 84 im ersten Teil der Bibel. Ein Vergleich. Dagegen haben viele alte Religionen in Vorderasien und Ägypten aus der Sonne noch mehr gemacht: Sie haben ihr selbst göttliche Eigenschaften zugeschrieben. Aber das ist etwas Anderes.

Die Juden stellten den Glauben an einen Schöpfergott in den Mittelpunkt. In Psalm 148 steht deshalb die Aufforderung: "Lobet ihn (also Gott), Sonne und Mond, lobt ihn all ihr leuchtenden Sterne."

Der heilige Franziskus hat das vor 800 Jahren gemacht, als er schwer krank und fast blind war. Franziskus war ein Bettelmönch und lebte in der italienischen Region Umbrien. Er war sehr naturverbunden und dichtete ein Lied: den Sonnengesang. Es gilt als das älteste Zeugnis italienischer Literatur. Im Sonnengesang dankt Franziskus Gott und lobt ihn für die von ihm ins Leben gerufene Schöpfung. Er sagt: "Gelobt seist du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen, besonders dem Bruder Sonne, der uns den Tag schenkt und durch den du uns leuchtest."

Ein beliebtes Kirchenlied, das gerne im Gottesdienst geschmettert wird, heißt "Sonne der Gerechtigkeit". In dem Lied bitten und singen Christen, dass die "Sonne der Gerechtigkeit" endlich aufgehen möge. Und dass die Sonne "die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit" wecken möge. "Sonne der Gerechtigkeit": Diese Formulierung stammt vom Propheten Maleachi. Darin kommt ein tiefer Wunsch zum Ausdruck: der Wunsch nach Frieden, nach Einheit und nach Gerechtigkeit.

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