Die Morgenandacht Ich laufe links neben dir!

Fabienne Torst
Fabienne Torst

Die Morgenandacht Ich laufe links neben dir!

In ihrer Reha hatte Jugendreferentin Fabienne Torst beim Wandern einen Begleiter. Auch Jesus ist für sie ein Begleiter, der immer dabei ist.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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In ihrer Reha hatte Jugendreferentin Fabienne Torst beim Wandern einen Begleiter. Auch Jesus ist für sie ein Begleiter, der immer dabei ist.

Während meines Reha-Aufenthaltes habe ich viele großartige Menschen getroffen. Jeder einzelne von ihnen ist mir ans Herz gewachsen. Sie alle haben dazu beigetragen, dass meine Zeit dort unvergesslich wurde. Ich denke immer noch gerne an sie, an meinen Tisch 19: Petra, Christian, Andi, Moni, Angela, Bettina und natürlich an Dieter, meinen Wanderbuddy. Dieter und ich hatten uns zum Ziel gesetzt, alle nahegelegenen Berge zu erklimmen.

Er und ich haben das Wandern sehr genossen. Trotz des Altersunterschiedes legten wir beide das gleiche Tempo an den Tag. Ging es bergauf, mussten wir immer mal wieder Pausen einlegen. Er, weil sein Bluthochdruck sich meldete und ich wegen meines Asthmas. Ein perfektes Team also. So unterschiedlich unsere Voraussetzungen auch waren, es passte einfach. Auch die Gesprächsthemen gingen uns nie aus. Über die Wochen haben wir eine Verbindung aufgebaut, die etwas ganz Besonderes war. Obwohl ich altersmäßig seine Tochter hätte sein können, hat er mich doch niemals belehrt oder klein gemacht oder mir das Gefühl gegeben, dass er es besser wisse. Wir waren immer auf Augenhöhe.

Der Abschied von Dieter ist mir unfassbar schwergefallen. In der ersten Zeit zu Hause hat er mir sehr gefehlt. Und er fehlt mir noch. Als Wanderpartner, vor allem aber als Zuhörer. In seiner Gegenwart fühlte ich mich akzeptiert. Ich durfte einfach sein. Mit all meinen Fehlern. Ich muss sagen, nie war ich so sehr bei mir wie zu dieser Zeit. Von meiner ersten Wandertour zu Hause, schickte ich Dieter ein Selfie. Seine Antwort kam prompt. Ein Daumen hoch Emoji und die Worte "Ich laufe links neben dir…!". Dieters Worte zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen und ich hatte das Gefühl, dass meine Füße und mein Herz irgendwie leichter wurden.

Ich glaube, dass es den Jüngern damals mit Jesus ganz ähnlich wie mir ergangen sein muss. Mit ihm haben sie eine unfassbar intensive Zeit erlebt. Alles haben sie stehen und liegen gelassen, nur um ihm nachzufolgen. Für sie war er etwas Besonderes. Jesus hat sie gesehen, jeden einzelnen von ihnen. Er hat sie angehört, wusste um das, was sie bewegt und was ihnen am Herzen lag. Er war ihr Vorbild. Ihr Vertrauter. Er war ihr Freund. Der Tod Jesu, muss die Jünger schlicht umgehauen haben. Sie fühlten sicherlich eine große Leere. Bis Emmaus kam. Und die Erkenntnis, dass der Tod Jesu nicht das Ende, sondern der Anfang war.
Wie Dieter mit mir, geht auch Jesus in meinem Leben mit. Er ist nicht da und ist es irgendwie doch. Er ist mein Wegbegleiter, mein Wanderpartner. Egal wohin ich gehe, er ist dabei. Und irgendwie gefällt mir die Vorstellung, dass auch er zu mir sagt: Ich laufe links neben dir.

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  • Fabienne Torst

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