Die Morgenandacht Gottes Schöpfung

Sabine Kurth
Sabine Kurth

Die Morgenandacht Gottes Schöpfung

Der Frühling inspiriert viele Menschen und gibt neue Kraft. Pastorin Sabine Kurth findet, dass auch die Menschen im Frühling am freundlichsten sind.
Und sie macht sich Gedanken, wie es wohl war im allerersten Frühling der Schöpfung.

Bild: Radio Bremen

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Der Frühling inspiriert viele Menschen und gibt neue Kraft. Pastorin Sabine Kurth findet, dass auch die Menschen im Frühling am freundlichsten sind.
Und sie macht sich Gedanken, wie es wohl war im allerersten Frühling der Schöpfung.

Jetzt ist es wieder Frühling. Wie herrlich! Es tut so gut, die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren. Die blühenden Blumen, Büsche und Bäume zu riechen. Das Vogelgezwitscher zu hören. Ich glaube, es gibt selten nettere und freundlichere Menschen als zu Beginn des Frühlings. Alle Lebensgeister scheinen zu erwachen und das tut nach dem langen Winter einfach gut. Im Frühjahr bekomme ich eine Ahnung, wie das wohl mit der Schöpfung gewesen sein könnte. Wenn aus einem kahlen Ast ganz vorsichtig ein Hauch von Grün erscheint. Immer mehr zum Blatt wird und dann langsam die Fliederblüten erscheinen. Wenn aus der brüchigen, lehmigen Erde langsam der Mohn seine  fächerigen Blätter gen Himmel schiebt und damit das Versprechen gibt: Bald kommen die roten Blüten. Wenn ich mich in meinem Garten umsehe, kann ich mit der Bibel sagen: Und siehe, es war gut!

Ganz menschlich und sicher naiv stelle ich mir die Schöpfung vor. Gott sieht sich am Ende des Tages alles an, was er geschaffen hat. Lehnt sich zurück mit einem Lächeln: Und siehe, es war gut! Nach eingehender Prüfung ist der Test bestanden. Ein Blick in die Welt, ein Blick auf die Geschichte der Schöpfung zeigt mir allerdings, dass nicht alles gut ist. Ich weiß nicht, ob nicht einige Materialfehler schon am Anfang dabei waren. Oder ob die erst im Laufe des Betriebs entstanden sind. Aber alles hat  das Gütesiegel: Das ist von Gott gut befunden worden.Ein wenig erinnert mich das an die Zeit, als ich gerne und viel getöpfert habe. Mit Ton und Porzellan sind Rosen entstanden. Eine Charlie-Chaplin Figur, ein Angler in roter Hose mit Fisch an der Angel. Sogar das Abendmahl nach dem Bild von Leonardo da Vinci habe ich getöpfert.

Es hängt neben meinem Schreibtisch. Jesus und seine Jünger sehen, sagen wir mal  etwas eigen aus. Durch den Tisch geht ein kleiner Riss. Das Gold über dem Kopf von Jesus ist schon abgeblättert. Doch ich sehe es gerne an. Erinnere mich, wie ich das weiße, kalte Porzellan mit meinen Händen geknetet und bearbeitet habe. In vielen Stunden wurde aus einem Klumpen ein Kunstwerk. Ein Werk mit leichten Macken, nicht perfekt, bestimmt keine bedeutende Kunst für ein Museum. Und doch: ich habe es mit Liebe und Freude hergestellt. Ich blicke über die etwas unförmigen Köpfe und den Riss hinweg. Wo mal Gold war, sehe ich es doch ein wenig. Ich bin stolz und sage mir: Siehe, es ist gut!

Vielleicht geht es Gott mit seiner Schöpfung ähnlich. Der liebende Blick lässt über vieles wegsehen. Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen, zu Ihnen, zu mir ist so groß, dass er uns immer wieder ermahnt, doch klug zu werden. Gott reicht uns immer wieder seine Hand zum Neuanfang. Er wartet, dass mir endlich die Augen aufgehen und ich etwas tue, damit es wieder wahr wird, was am Anfang der Bibel über die Schöpfung mit allen Geschöpfen steht: Und siehe, es war gut und wird gut.

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  • Sabine Kurth

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