Die Morgenandacht Glück

Sabine Kurth
Sabine Kurth

Die Morgenandacht Glück

Was ist Glück? Angesichts einer Statistik, die besagt, dass die Finnen das glücklichste Volk der Erde sind, denkt Pastorin Sabine Kurth über das Glück und die Bedeutung von "Hygge" nach.

Bild: Radio Bremen

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Was ist Glück? Angesichts einer Statistik, die besagt, dass die Finnen das glücklichste Volk der Erde sind, denkt Pastorin Sabine Kurth über das Glück und die Bedeutung von "Hygge" nach.

Was ist Glück? Oh, bitte, nicht am frühen Morgen solche schweren Fragen. Aber eigentlich ist es doch nicht schwer. Wie oft sage ich: "Da hast du aber Glück gehabt!", "Ich wünsche dir ganz viel Glück!", "du bist doch ein Glückskind". Wenn es um andere geht, scheine ich genau zu wissen, was die für Glück haben: guter Job, nette Familie, schönes Haus. Bei mir selbst sehe ich erstmal auf das, was nicht so gut ist. Das Wetter ist mies, der Käse schon wieder teurer geworden, die Nachbarn machen schon wieder Krach im Garten. Dieser Blick auf die Defizite im Leben steckt bei vielen tief drin. Dieses: alle anderen haben Glück, nur ich nicht. Neidisch auf das zu sehen, was die anderen haben und ich nicht. Jedes Jahr gibt es eine Umfrage in sehr vielen Ländern auf der Welt. Auch in diesem Jahr kam ein Land auf Platz eins, von dem ich nie gedacht hätte, dass dort die glücklichsten Menschen leben. Es ist Finnland.

Ich hätte gedacht, in einem Land, in dem es monatelang Winter mit Dunkelheit und Kälte gibt, muss es doch viele unglückliche Menschen geben. Aber weit gefehlt. Die Menschen in Finnland wurden gefragt, was ihre Seelen denn aufhellt. "Wenn es draußen dunkel und kalt ist, gehen wir in die Sauna und machen den Kamin an. Wir treffen uns mit Freunden und der Familie. Essen, spielen und unterhalten uns. Wir machen es uns Zuhause richtig gemütlich." Wichtige Faktoren zum Glücklichsein sind auch die Chancengleichheit, gerechte Einkommen, sozialer Zusammenhalt, Vertrauen in die Regierung. Dinge, die es nicht überall auf dieser Erde gibt. So sind die Menschen in Afghanistan nach der Umfrage die unglücklichsten. Die Skandinavier an sich scheinen Glücksexperten zu sein.

Vielleicht fahren deshalb so viele Menschen zum Urlaubmachen dorthin. Diese unaufgeregte Art, Tempolimit auf den Straßen, die Holzhäuschen mit den Holzmöbeln. Kuschelige Decken und Kissen. Bei Kerzenschein und Milchkaffee frische Zimtschnecken essen. Diese wahrgewordene Bullerbü – Idylle. Die Dänen haben ein eigenes Wort für diese Art des Lebensstil: Hygge!

Eigentlich nicht wirklich genau zu übersetzen. In etwa heißt es: Geborgenheit, Gemütlichkeit und auch Gemeinschaft. Alles Dinge, die auch mein Leben reich machen. Deren Vorhandensein ich manchmal vergesse über den Trubel der Zeit. Ich glaube hyggelig zu leben, ist eine Kunst. Die Kunst mit dem was gerade jetzt da ist, was ich gerade jetzt erleben darf, zufrieden zu sein. In den dicken Wolken am Himmel schon die Sonne erahnen. An Stelle von teurem Käse selbst gemachte Marmelade nehmen. Und sich zu freuen, wenn der Nachbar mit seinen Enkelkinder so viel Freude im Garten hat. Jeder Tag birgt auch die Chance auf Glück. Manchmal nur klein, aber vielleicht groß in der Wirkung. Jeder Tag ist Gottes Geschenk und sein Versprechen, das Leben schön ist

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